Schmalkalden Schlüsselübergabe: Das lange Warten hat ein Ende

Am ersten Adventssonntag weiht die Evangelische Kirchengemeinde Schmalkalden ihr neues "Gemeindehaus St. Georg" ein. Ein Lichtblick in schwierigen Zeiten.

 
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Schmalkalden - Es war ein langer, mitunter steiniger Weg, der mit dem Beginn des neuen Kirchenjahres zum Ziel kommt, sagt Dekan Ralf Gebauer. Am 1. Advent weiht die Evangelische Kirchengemeinde ihr saniertes "Gemeindehaus St. Georg" am Kirchhof 3 ein. Vor allem die letzten Wochen und Monate waren sehr intensiv. Ausgefüllt mit Bauberatungen, Bauabnahmen, Um- und Einzug. Doch nun ist alles bereit für die offizielle Schlüsselübergabe. Dass diese coronabedingt in die große geräumige Stadtkirche verlegt werden muss, tut der Freude keinen Abbruch.

Gottesdienst

Der Gottesdienst zur Einweihung des neuen Gemeindehauses, mit Schlüsselübergabe, findet am
1. Advent (29. November) um 10.30 Uhr in der Schmalkalder Stadtkirche St. Georg statt.

Dort soll eine Rückschau auf die Bauphase gehalten sowie ein virtueller Rundgang durch das Haus gezeigt werden. In rund 5000 Fotos hat das Architekturbüro Merkel die Baumaßnahme dokumentiert. Im Anschluss an den Gottesdienst besteht während des ganzen Tages für kleine Gruppen von fünf Personen die Möglichkeit, durch das Gemeindehaus St. Georg geführt zu werden. Alle Interessierten werden gebeten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Erinnerungen

Dekan Gebauer, der vorübergehend den Vorsitz im Schmalkalder Kirchenvorstand übernommen hat, flitzte von einer Sitzung zur anderen. Doch nun ist alles bereitet, die Gemeinde kann ihr altes Haus in neuem Gewand in Besitz nehmen.

Und sich erinnern. An die Anfänge, die bis ins Jahr 2013 zurückreichen. "Damals wurden die Überlegungen wieder aufgenommen, wie eine Zukunft für das Alte Dekanat am Kirchhof aussehen könnte", berichtet Dekan Gebauer. Es folgten viele Gespräche und eine Ideenbörse, bei der Gemeindeglieder die Möglichkeit hatten, ihre Vorstellungen und Ideen einzubringen. Diese Vorschläge in einen zukunftsfähigen Gesamtplan für die kirchlichen Gebäude in Schmalkalden einzubetten, war die schwierige Aufgabe, vor welcher der Kirchenvorstand stand. Was folgte, waren intensive Beratungen. Die Entscheidung fiel nicht leicht, zumal es während des gesamten Prozesses sehr emotionale Diskussionen in der Kirchengemeinde gab, blickt Gebauer zurück. Denn diese musste sich mit der Bohrmühle und dem Reinhard-Naumann-Haus von zwei liebgewonnenen Gemeindehäusern verabschieden. "Doch am Ende stand mit großer Mehrheit fest: Das alte Dekanat wird unser Gemeindehaus."

Doch wie soll das Haus gestaltet werden? Am 9. April 2014 präsentierten verschiedene Architekturbüros ihre Überlegungen. Der Kirchenvorstand entschied sich mit großer Mehrheit für den Entwurf des Architekturbüros Merkel aus Meiningen. Es begann eine lange Phase der Vorbereitungen. Auf Grund der geplanten öffentlichen Nutzung gab es einiges zu beachten. Lange Zeit sah man am Gebäude keine Veränderungen, denn zunächst standen Detailplanungen und Gespräche mit der Stadt Schmalkalden ebenso auf der Agenda wie die Absprachen mit der Denkmalpflege und die Klärung der Finanzierung, beschreibt Dekan Gebauer den Werdegang.

Im Jahr 2018 rückten endlich die Baukolonnen an. Manche unerwarteten Schwierigkeiten gab es zu bewältigen, wenn wieder verborgene Schäden sichtbar wurden und Pläne verändert werden mussten. Die Koordination der verschiedenen Gewerke und Beteiligten war eine große Herausforderung, zumal die Arbeiten in der Pandemiesituation noch einmal komplizierter wurden, sagt der Dekan. Großen Dank richtet er in diesem Zusammenhang an Maike Nonn als ausführende Architektin des Büros Merkel und die Fachplaner Ute Johannes und Frank Elze, dass diese Herkulesaufgabe so bewältigt wurde. "Natürlich danken wir allen beteiligten Firmen für die gute Arbeit."

Nun sind die Baumaßnahmen, bis auf einige wenige Rest- und Nacharbeiten, die im Frühjahr 2021 abgearbeitet werden, abgeschlossen. Der Name des neuen Gemeindehauses St. Georg ist vom Kirchenvorstand unter den Vorschlägen ausgewählt worden, die aus der Gemeinde gekommen sind. Bereits am ersten Tag nach der Einweihung wird im Gemeindehaus die erste Veranstaltung stattfinden. Der Ambulante Hospiz- und Palliativdienst führt hier seinen Qualifikationskurs für ehrenamtliche Hospizbegleiter durch. Voraussichtlich ab Januar wird im angebauten Gemeindesaal der sonntägliche Gottesdienst gefeiert.

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