Und sich erinnern. An die Anfänge, die bis ins Jahr 2013 zurückreichen. "Damals wurden die Überlegungen wieder aufgenommen, wie eine Zukunft für das Alte Dekanat am Kirchhof aussehen könnte", berichtet Dekan Gebauer. Es folgten viele Gespräche und eine Ideenbörse, bei der Gemeindeglieder die Möglichkeit hatten, ihre Vorstellungen und Ideen einzubringen. Diese Vorschläge in einen zukunftsfähigen Gesamtplan für die kirchlichen Gebäude in Schmalkalden einzubetten, war die schwierige Aufgabe, vor welcher der Kirchenvorstand stand. Was folgte, waren intensive Beratungen. Die Entscheidung fiel nicht leicht, zumal es während des gesamten Prozesses sehr emotionale Diskussionen in der Kirchengemeinde gab, blickt Gebauer zurück. Denn diese musste sich mit der Bohrmühle und dem Reinhard-Naumann-Haus von zwei liebgewonnenen Gemeindehäusern verabschieden. "Doch am Ende stand mit großer Mehrheit fest: Das alte Dekanat wird unser Gemeindehaus."
Doch wie soll das Haus gestaltet werden? Am 9. April 2014 präsentierten verschiedene Architekturbüros ihre Überlegungen. Der Kirchenvorstand entschied sich mit großer Mehrheit für den Entwurf des Architekturbüros Merkel aus Meiningen. Es begann eine lange Phase der Vorbereitungen. Auf Grund der geplanten öffentlichen Nutzung gab es einiges zu beachten. Lange Zeit sah man am Gebäude keine Veränderungen, denn zunächst standen Detailplanungen und Gespräche mit der Stadt Schmalkalden ebenso auf der Agenda wie die Absprachen mit der Denkmalpflege und die Klärung der Finanzierung, beschreibt Dekan Gebauer den Werdegang.
Im Jahr 2018 rückten endlich die Baukolonnen an. Manche unerwarteten Schwierigkeiten gab es zu bewältigen, wenn wieder verborgene Schäden sichtbar wurden und Pläne verändert werden mussten. Die Koordination der verschiedenen Gewerke und Beteiligten war eine große Herausforderung, zumal die Arbeiten in der Pandemiesituation noch einmal komplizierter wurden, sagt der Dekan. Großen Dank richtet er in diesem Zusammenhang an Maike Nonn als ausführende Architektin des Büros Merkel und die Fachplaner Ute Johannes und Frank Elze, dass diese Herkulesaufgabe so bewältigt wurde. "Natürlich danken wir allen beteiligten Firmen für die gute Arbeit."
Nun sind die Baumaßnahmen, bis auf einige wenige Rest- und Nacharbeiten, die im Frühjahr 2021 abgearbeitet werden, abgeschlossen. Der Name des neuen Gemeindehauses St. Georg ist vom Kirchenvorstand unter den Vorschlägen ausgewählt worden, die aus der Gemeinde gekommen sind. Bereits am ersten Tag nach der Einweihung wird im Gemeindehaus die erste Veranstaltung stattfinden. Der Ambulante Hospiz- und Palliativdienst führt hier seinen Qualifikationskurs für ehrenamtliche Hospizbegleiter durch. Voraussichtlich ab Januar wird im angebauten Gemeindesaal der sonntägliche Gottesdienst gefeiert.