Floh-Seligenthal Fischer und Ullrich werben für Knochenmarkspende

Thomas Heigl

Die Typisierungsaktion für eine Knochenmarkspende zugunsten des kranken Luca bekommt prominente Gesichter: Olympiasieger Sven Fischer und der Unternehmer Frank Ullrich treten in einem Clip auf. „Kommt, tut nicht weh“, ermuntern sie, einfach den Mund aufzumachen.

 
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Floh-Seligenthal - Das Schicksal des an schwerer aplastischer Anämie erkrankten 13-jährigen Luca aus Floh-Seligenthal hat viele Menschen ins Mark getroffen. "Wir bekommen zahlreiche Anfragen von Bürgern, die helfen wollen und sich erkundigen, was sie machen können", sagten Jaqueline Hildenbrandt und Thomas Holland-Nell der Lokalredaktion. Die Erzieherin und der Verwaltungsmitarbeiter kümmern sich um die Typisierung, die am 23. Februar, 10 bis 15 Uhr, in der Sporthalle Seligenthal geplantist. Um besonders viele Menschen gewinnen zu können, sind im Vorfeld informierende und mobilisierende Aktionen geplant. Darunter fallen auch die bewegten und bewegenden Bilder, die David Nolte am Donnerstagmorgen im Evangelischen Gemeindehaus Seligenthal eingefangen hat. Der Kameramann arbeitet für den Rhön-Kanal und hat bereits über die Aktion "Lina will leben" in Kaltensundheim berichtet.

Frank Ullrich (35) aus Floh-Seligenthal gehört auch zu der Minderheit, die nach der Typisierung tatsächlich schon Knochenmark gespendet hat. Vor der Kamera ist Ullrich ausgesprochen pflegeleicht, beantwortet die Fragen emotional und prägnant. Eine Mitarbeiterin sei es gewesen, deretwegen er sich für die Typisierung gewinnen ließ. Das tue überhaupt nicht weh, sagte er. Und als der Reporter nachbohrte, wurde Ullrich ganz energisch. "Nein, nein, nein! Überhaupt nicht." Gespendet habe er später zugunsten eines italienischen Mädchens.

Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein: Die Botschaft, die Ullrich und Frank Fischer zitieren, ist schlicht und doch treffend. Der Fernsehjournalist hat für den Dreh einige Stäbchen mitgebracht, mit denen die Typisierung erfolgt. Fischer (47) demonstriert den Ablauf, der ein bisschen nach Zähneputzen ausschaut. Es handelt sich um einen Abstrich aus dem Schleimhautgewebe der Mundhöhle. Die Rubbelei dauert eine Minute - dann kann die Probe verpackt werden. Fischer engagiert sich schon seit vielen Jahren für die Knochenmarkspende. Eva, Schülerin an einer Schmalkalder Schule, war betroffen. "Eva geht es heute gut", sagt Fischer, der Geld gespendet hat. "Ich hatte in den Neunzigern selbst einen schweren Unfall, da wird einem wieder klar, wie wertvoll das Leben für jeden Menschen ist." Als aktiver Sportler habe er übrigens nie Blut gespendet, betonte der frühere Spitzenbiathlet, der heute als Wintersportexperte vor der Kamera steht. "Nicht auszudenken, wenn da irgendwo Blutbeutel aufgetaucht wären." Umso mehr legt er sich heute ins Zeug - auch zugunsten von Luca, der derzeit auf der Kinderkrebsstation im Helios-Klinikum Erfurt behandelt wird. "Für die Menschen, die sich registrieren lassen, fallen keine Kosten an", betont Jaqueline Hildenbrand, die lokale Administratorin. "Dies übernimmt die DKMS."

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