Natürlich habe es Bemühungen gegeben, die Schließung doch noch abzuwenden, sagte der Leiter. Diese seien aber dieses Mal vergeblich gewesen. Das bestätigt Jens Löbel von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss und Gaststätten (NGG) in Erfurt. "Es war alles anders angelegt als bei der angekündigten Schließung vor einigen Jahren, als man die Produktion nach Leppersdorf in Sachsen auslagern wollte."
Geld für neue Technik
Das Beispiel Floh zeige auch, dass auch Investitionen keine Garantie dafür seien, dass Standorte erhalten bleiben. Es sei durchaus viel Geld in neue Technik gesteckt worden, die nun abtransportiert werde. NGG und Betriebsrat hätten mit der Geschäftsführung einen Sozialplan abgeschlossen, der den Beschäftigten zumindest für eine Übergangszeit weiterhelfe.
Mehr sei nicht zu erreichen gewesen. Auf spektakuläre öffentliche Proteste wie in der Vergangenheit habe man bewusst verzichtet. Nach den vielen Aktionen in der Vergangenheit, das Werk sollte bekanntlich schon öfter geschlossen werden, sei die Belegschaft auch kampfmüde geworden. So etwas gehe an den Menschen nicht spurlos vorbei.
Der örtliche Betriebsrat äußerte sich ähnlich. Schon bei der letzten Konzernbetriebsratssitzung in Dissen, die unmittelbar nach dem Schließungsbeschluss stattfand, sei die Lage recht klar gewe sen. Deswegen habe man in den Verhandlungen versucht, das Beste für die Kollegen zu erreichen.
Gleichwohl brodelt in Floh-Seligenthal die Gerüchteküche. Genährt durch allerlei Spekulationen und die übliche Prise Zuversicht keimen in der Gemeinde immer wieder Hoffnungen auf, es könne in einer anderen Form weitergehen.
Der scheidende Werkleiter schließt dies aus heutiger Sicht aus, auch um keine falschen Hoffnungen zu wecken. Man wolle die Menschen schließlich nicht enttäuschen.