3600 Amphibien transportiert

Breitungen - Anfang März, wenn die Temperaturen etwas milder werden und die Kröten zu wandern beginnen, stellen Mitglieder der Nabu-Ortsgruppe Breitungen an der Straße nach Knollbach einen Amphibienschutzzaun auf. In diesem Jahr organisierten die Naturschützer zum fünften Mal ein Krötentaxi - anfangs noch ohne Verein, im Frühjahr 2016 erstmals unter dem Dach des Naturschutzbundes. Krötentaxi heißt: während der Wanderung der Amphibien jeden Tag frühmorgens den Zaun abschreiten und die in die Eimer gefallenen Tiere über die Straße in Richtung ihres Laichgewässers tragen. Früher, als noch kein Zaun stand, endete diese Wanderung für viele Amphibien tödlich, sie wurden auf der Straße überfahren.

Die Nabu-Ortsgruppe betreute den Zaun bis Ende April, an den Wochenenden halfen häufig Kinder aus der Region. Über die transportierten Tiere führen die Helfer genau Buch. Insgesamt wurden in diesem Jahr mehr als 3600 Amphibien geborgen, neben Fröschen und Molchen waren es überwiegend Erdkröten, berichtet Christina Paeslack vom Breitunger Nabu. Damit wurde fast die bisherige Rekordzahl aus dem Jahr 2015 erreicht, als die Naturschützer 3700 Tieren über die Straße halfen.

In den Osterferien führte der Vorsitzende der Breitunger Ortsgruppe, Matthias Wilke, rund 40 Grundschüler zum Laichgebiet. Die Kinder erfuhren während der Exkursion viel Interessantes über das außergewöhnliche Leben der Amphibien, sie konnten bereits Kaulquappen beobachten und sogar anfassen.

Wie Christina Paeslack weiter mitteilt, wird die Nabu-Ortsgruppe ab diesem Jahr die Pacht des Teiches unterhalb des Breitunger Bahnhofs übernehmen, der vorher durch den Angelverein bewirtschaftet wurde. Der Nabu hoffe, "dass dort nach einigen Arbeitseinsätzen gute Bedingungen für das Laichen und Aufwachsen von Amphibien entstehen".