In der Gemeinderatssitzung am Dienstag in Schwallungen war die Problematik ebenfalls Thema. Bürgermeisterin Martina Pehlert hatte zuvor beim Straßenbauamt Beschwerde eingelegt. Sie kritisierte die Entscheidung zur Straßensperrung und der damit verbundenen Umleitung. Vertreter der Behörde wären am Dienstag vor Ort gewesen, hatte VG-Bauamtsleiter Sebastian Möller von der VG Wasungen - Amt Sand in der Gemeinderatssitzung berichtet. Diese hätten nachmittags binnen einer Stunde etwa 100 Lkws gezählt. Im Ergebnis dessen soll die Ausschilderung verbessert werden. Am Mittwoch stellte sich die Situation nicht viel anders dar.
Mit Verbotsschildern für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen will man nun die Situation entkrampfen. Die Schilder sollen zeitnah an der B 19 aufgestellt werden, sagte Polizeihauptkommissar Stefan Schlott von der Polizeiinspektion Schmalkalden-Meiningen gegenüber der Heimatzeitung. Sie sollen so platziert werden, dass die Lkw-Fahrer rechtzeitig reagieren und die ausgeschilderte Umleitung wählen, sodass sie erst gar nicht nach Schwallungen fahren. Die innerörtliche kleine Umgehung ist eigentlich lediglich für Pkw gedacht. Ganz verbannt werden kann der Lkw-Verkehr wegen des notwendigen Zulieferbetriebes allerdings nicht. Aber die letzten Tage waren eine extreme Belastung - sowohl für die Verkehrsteilnehmer als auch die Anwohner.
Etliche Lastwagenfahrer, die das Umleitungsgebot an der Brücke in Niederschmalkalden übersehen oder ignoriert haben, versuchten auch am Mittwoch über den Kreisel am Gewerbegebiet nach Schwallungen fahren. Ob sie ortskundig waren und die Umleitung umgehen wollten oder das Navigationsgerät diese Alternative anbot, bleibt offen.
Am Kreisel war zudem die Einfahrt in den Ort gesperrt. Allerdings geschah dies nicht im Zuge der Bauarbeiten auf der B 19, sondern wegen eines Wasserrohrbruchs, der noch am Mittwoch repariert werden sollte, erklärte Stefan Schlott von der Polizei in Meiningen.
Richtig eng
Nach der Umrundung des Kreisels fuhren die Lastwagen wieder hinauf zur B 19, um schließlich die Ortseinfahrt von dort aus direkt nach Schwallungen zu nutzen. Mancher Anwohner mag sich wieder in Zeiten zurückversetzt gefühlt haben, als es die Ortsumgehung Schwallungen noch nicht gab. Denn in der Dorfmitte wurde es dann richtig eng - vor allem im Begegnungsverkehr von mehreren Lkw. Viele von ihnen nahmen den Weg weiter über die Werrabrücke Richtung Schwarzbach/Wasungen und den Bahnübergang, wobei es auch hier wegen der entgegenkommenden Fahrzeuge, die aus Schwallungen herauswollten, oftmals sehr eng zuging.
Besonderes Fahrgeschick und gegenseitige Rücksichtnahme von Lkw- und Pkw-Fahrern waren an der Rathaus-Kreuzung in Wasungen gefragt, wo sich mehr als sonst üblich die dicken Brummis kreuzten, die sowohl aus Richtung Meiningen als auch Schwallungen oder der Rhön kamen. Schon ohne Baustelle ist dies ein besonders enger Verkehrsknotenpunkt.