Meiningen Ziemlich heißes Pflaster für die Dorfgeschichte

Gisela Ruck

Mit einem Festumzug endeten am Sonntag die Feierlichkeiten zum Festwochenende anlässlich der 875-Jahrfeier von Hermannsfeld.

 
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Hermannsfeld - In 13 Bildgruppen wurde die Dorfgeschichte auf die Straßen gebracht. Dicht gesäumt waren Wege und Gassen bis zum Festplatz, wo sich der Zug dann auflöste. Vergangenheit, Tradition, Handwerk und Gegenwart verkörperten die Laufgruppen oder die auf motorisierten Wagen platzierten Bilder. Pferde waren nicht mit im Zug, dafür genügend anderes Getier.

Das Festzelt am Ortseingang hatte sich bereits gegen 11 Uhr gefüllt. Gäste und Einwohner ließen sich die Sonntags-Klöße und den Gulasch munden. Das Traditionsgericht wurde mit Deftigem vom Rost ergänzt, so dass niemand hungrig zum Umzug gehen musste. An der Hauptstraße war an diesem sehr warmen Sommertag jedes schattige Plätzchen heiß begehrt und die ersten bereits eine Stunde zuvor belegt. Gastfreundlich stellten die Anwohner für die Zuschauer sogar noch Bänke und Stühle bereit. Die Brunnen des Dorfes erfreuten sich ob ihres kühlenden Nasses großer Beliebtheit und Sonnenschirme waren ebenfalls als Unterstand begehrt.

Viel bäuerliches Leben

Dem Umzug, der sich vom Unterdorf zum Festplatz am Ortsausgang zur Fasanerie bewegte, schritten Ortsteilbürgermeister Volker Pittorf, Pfarrerin Antje Habke und Dorfschulmeister Manfred Hofmann in historischen Gewändern voran. Eine Gruppe, die die ersten Siedler verkörperte, folgte. Blicke in die Geschichte gewährten der Burgverein und die Edlen der Fasanerie. Hochzeitsgesellschaft und Kirchenchor gehörten zum Zug. Die einfache Lebensweise der Hiesigen in früherer Zeit stellten viele Gruppen vor. Selbst Ziegen und eine Kuh waren dabei. Metzger, Imker, Gemeindeschwester und Stellmacher vertraten ihre Zünfte. Als Betrieb der Neuzeit präsentierte sich Gartenbau Vogtmann. Landwirtschaft und Feuerwehren zogen in einer Stunde durch den Rhönort, wie auch Backhausteam, Kirmesgesellschaft, Kindergarten, Trachtenvereine, Reitverein, Sportverein, die Theatergruppe Bauerbach, begleitet von drei Kapellen. Das Backhausteam ließ den Zuschauern sogar kleine Kuchen zukommen. Den Abschluss bildeten die Simson-Freunde Stedtlingen und einige Oldtimer. An der Dorflinde informierte Adrian Schuchardt die Gäste zu den Bildern. Zufrieden und erleichtert traf man den Ortsteilbürgermeister nach dem Umzug im Festzelt: Alles hat prima geklappt. Der 247-Einwohner-Ort blickt auf ein überaus gelungenes Fest, welches mit Umrahmung der "Sülzetaler Musikanten" im Festzelt seinen gemütlichen Abschluss fand.

Bilder