Meiningen Südlink-Gegner planen Lichterkette durch Deutschland

Christoph Friedrich, Vorsitzender des Vereins "Thüringer gegen Südlink", informierte während der Meininger Einwohnerversammlung über die geplante Trasse und das gerade laufende Beteiligungsverfahren. Foto: M. Hildebrand-Schönherr Quelle: Unbekannt

Mit Deutschlands längster Lichterkette wollen Südlink-Gegner gegen die geplante Gleichstromtrasse protestieren. Die Initiative geht von der hiesigen Region aus.

 
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Meiningen - Die geplante Hochspannungsleitung Südlink ist zwischen 700 und 800 Kilometer lang und soll den Windstrom von der Küste in Schleswig-Holstein quer durch Deutschland bis nach Bayern und Baden-Württemberg bringen. Auch durch den Landkreis Schmalkalden-Meiningen, durch Rhön und Werratal, soll die beabsichtigte Trasse führen. Dagegen formiert sich Protest. Was die Gegner besonders wurmt: Angeblich wurde der Korridor in den Osten gelegt, weil hier mit weniger Widerstand gerechnet wird.

Christoph Friedrich, Rhönblick-Bürgermeister und Vorsitzender des Vereins "Thüringer gegen Südlink", ärgert sich darüber sehr. Sein Verein plant jetzt eine Protestaktion mit Strahlkraft durch die halbe Republik: Entlang der Trasse soll zur Sommersonnenwende am 21. Juni Deutschlands längste Lichterkette gebildet werden, um ein leuchtendes Zeichen gegen Südlink zu setzen. "Der Protest muss unübersehbar werden", sagte Friedrich. Die Trasse habe massive Einschränkungen für Landwirtschaft und Grundstückseigentümern zur Folge und führe durch Waldgebiete und Vorgärten.

Der Verein ermuntert die Bürger, ihre Einwände gegen Südlink kundzutun. Bis 24. Juni können Stellungnahmen abgegeben werden, sagte Friedrich am Dienstagabend während der Meininger Einwohnerversammlung, zu der Bürgermeister Fabian Giesder eingeladen hatte. "Südlink ist absolut schädlich für den ländlichen Raum", sagte das Stadtoberhaupt. Betroffen von der Trasse, die vom Gebot der Gradlinigkeit stark abweicht, seien die Meininger Ortsteile Henneberg, Einödhausen und Unterharles sowie Herpf.

Landrätin Peggy Greiser fordert die Einwohner in einer Erklärung ebenfalls auf, Stellungnahmen zu Südlink abzugeben. "So viele wie möglich. Das ist unsere einzige Chance, dieses Wahnsinnsprojekt noch aufzuhalten", meinte sie. Zwei Trassenwege durch den Landkreis sind derzeit im Gespräch, der Vorhabensträger favorisiert die Ostvariante.

Die ausgedruckten Pläne mit ortsbezogenen Details können bis zum 24. Mai im Landratsamt zu den Öffnungszeiten der Behörde eingesehen werden. Mitarbeiter stünden helfend zur Seite, um die Orientierung in den Unterlagen zu erleichtern, hieß es. Das Landratsamt will einen Online-Zugang zur Bundesnetzagentur einrichten, damit die Anregungen direkt auf der Internetseite der Bundesnetzagenur abgegeben werden können. Die eigentliche öffentliche Auslegung der Unterlagen findet im Landratsamt des Wartburgkreises in Bad Salzungen statt.

Im Internet können die Südlink-Planungsunterlagen bis 24. Mai eingesehen und kommentiert werden:

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