Meiningen Strom und Licht für die Kinderstation

Von Antje Kanzler
Joachim Strobel vom Lions-Club freut sich über die 2000-Euro-Spende des Meininger Unternehmens AKP - rechts im Bild: Geschäftsführer Dietmar Hirn. Foto: Antje Kanzler

Im August machte sich ein Container von Meiningen aus auf die Reise nach Kikwit im Kongo. Inzwischen ist er am Bestimmungsort, in einem Kinderkrankenhaus, eingetroffen. Die humanitäre Aktion hat damit aber erst richtig begonnen.

 
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Meiningen - Ein Operationssaal, in dem weder Licht noch Klimaanlage funktionieren, Krankenbetten mit kleinen Patienten, nach denen die Schwestern nachts nur mit Handy-Licht-Unterstützung schauen können - das sind hierzulande unvorstellbare Zustände. Im Krankenhaus von Kikwit in der Demokratischen Republik Kongo ist es Alltag.

Für die Mitglieder des Meininger Lions-Clubs war schnell klar, dass sie eine humanitäre Hilfsaktion des Hammer Forums, das sich um die medizinische Versorgung von Kindern in Krisengebieten kümmert, in der Kinderstation von Kikwit gern unterstützen möchten. Im Sommer schickten sie deshalb mit tatkräftiger Unterstützung regionaler Sponsoren einen Container voller Technik auf die lange Reise nach Afrika. Der ist jetzt angekommen.

Arbeitseinsatz im Februar

Anfang Februar werden dann fünf Meininger für eine Woche in den Kongo fliegen, um die Stromversorgung im Krankenhaus von Kikwit, und insbesondere in der Kinderstation, zu stabilisieren - und zwar dauerhaft. Unter ihnen wird Joachim Strobel sein, unter dessen Lions-Präsidentschaft das Hilfsprojekt gestartet worden war, und Thomas Wolf, der viel Technik gesponsert hatte. Sie werden die Solarstromanlage auf dem Dach der Kinderstation installieren und in Betrieb nehmen, die kaputten Generatoren im Krankenhaus reparieren, neue Raumleuchten im OP-Bereich anbauen, die Klimaanlagen wieder zum Laufen bringen und einen Elektroingenieur vor Ort einweisen, damit der die Technik künftig kontinuierlich warten und in Schuss halten kann. "Die Nachhaltigkeit ist also auch gewährleistet", versicherte Joachim Strobel.

Der Meininger Lions-Club führt das viele Tausend Euro teure Spendenprojekt unterdessen fort, das auch deshalb so viele hilfsbereite Mitstreiter findet, weil es eine nachvollziehbare Direkthilfe ist. "Die großzügige Unterstützung von Unternehmen der Region geht weiter. Innerhalb eines Vierteljahres sind schon fast 8000 Euro zusammengekommen", freute sich gestern Joachim Strobel, der anlässlich einer Spendenübergabe zu Gast bei Dietmar Hirn, Geschäftsführer der AKP Carat-Arbeitsplatten GmbH in Meiningen war.

Spende statt Geschenke

2000 Euro stellt das Unternehmen - ein Arbeitsplatten-Konfektionär -, zur Verfügung, das rund 165 Beschäftigte an den Standorten Meiningen, Walldorf und Hamburg und rund 2000 Kunden zählt. "Statt Weihnachtsgeschenke gibt es in diesem Jahr für unsere Kunden nur Weihnachtskarten - mit einem Hinweis auf die Aktivitäten des Hammer Forums", erklärte Dietmar Hirn, der durch geschäftliche Kontakte zu Joachim Strobel von der Aktion erfahren hatte und das Anliegen unterstützenswert fand. Als Spende sei das Geld doch viel wirkungsvoller eingesetzt, meinte er. "Wir haben uns entschlossen bei diesem Projekt zu helfen, weil das Geld direkt an Ort und Stelle ankommt."

Joachim Strobel, der sich herzlich für die Hilfe bedankte, hofft auf weitere Spenden aus der Region, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit, denn Tausende Euros wollen erwirtschaftet sein. Allein die Materialien kosten rund 18 000 Euro, deren Transport weitere 5000, hinzu kommen die Flugkosten des Einsatzteams. Außerdem will der Lions-Club gern auch noch ein Waisenheim in der Nähe der Kinderstation mit Sachspenden unterstützen. Hier betreut eine Ordensschwester über 30 Kinder im Alter zwischen 1 und 16 Jahren.

Spenden für das Kinderkrankenhaus

Wer das Kinderkrankenhaus in Kikwit im Kongo unterstützen will, kann auf das Konto des Lions-Fördervereins Meiningen spenden:

IBAN DE82 79032038 0015367014

BIC BSHADE71

Kennwort: Solarstrom Kinderkrankenhaus Kikwit DR Kongo

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