Meiningen Sportplatz wird Hauptbaustelle

Die Belebung der bestehenden, jedoch vernachlässigten Sportanlage durch die Integration von neuen Trendsportarten wird das größte Vorhaben der Gemeinde Christes in diesem Jahr sein.

 
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Christes - Nachdem in den vergangenen beiden Jahren Straßenbaumaßnahmen das investive Geschehen in Christes dominierten, wird der Schwerpunkt in diesem Jahr außerhalb des Ortes - auf dem Sportgelände der SG Eintracht - liegen. "Vitalisierung der Sportanlage Auf der Stirn" heißt das Vorhaben, für dessen Realisierung der Gemeinderat im vergangenen Jahr die Weichen gestellt hat. Es wird das größte Vorhaben der Gemeinde in diesem Jahr sein. Rund 100 000 Euro sollen dafür aufgewendet werden. Dabei kann die Kommune mit einer 60-prozentigen Förderung über die Regionale Aktionsgruppe LEADER "Henneberger Land" auf der Basis der Förderinitiative Ländliche Entwicklung in Thüringen (FILET) rechnen.

Trendsport integrieren

Zum Hintergrund des Projekts zählt die Tatsache, dass die gesellschaftlichen und demografischen Veränderungen in den letzten Jahren in der SG Eintracht zu einem eklatanten Mitgliederschwund geführt haben. Mit der Folge, dass der Verein keine Mannschaften für den Spielbetrieb im Fußball mehr stellen kann. Die nur noch gelegentlich genutzten Sportstätten fielen nach und nach dem Verfall anheim.

Andererseits haben in den letzten Jahren neue Disziplinen wie Reiten und Bogenschießen Fuß gefasst. Mit der Zeit gehen, Neues unterstützen, Potenziale nutzen - in diesem Sinne soll nun der negativen Entwicklung gegengesteuert und das Sportgelände "vitalisiert" werden. Kern des Projekts ist das vorhandene Sportlerheim. Dieses soll soweit ertüchtigt werden, dass es von den beiden neuen SG-Abteilungen intensiv genutzt werden kann. Die Schaffung moderner sanitärer Anlagen, einfache Versorgungsangebote, die Unterkunft-Bereitstellung für die Sportangebote nutzende Gruppen sowie die Möglichkeit der Ausleihe entsprechender Ausrüstung und Kleidung sind Bestandteile der geplanten Sportlerheim-Vitalisierung. Auch gilt es einen erheblichen Reparaturstau an und in dem Gebäude zu beseitigen. Wie der stellvertretende Bürgermeister Frank Liebaug sagte, werde mit dem Startschuss im April gerechnet. Veranschlagte Bauzeit: etwa ein Vierteljahr. Die feierliche Einweihung könnte somit im Sommer oder im Frühherbst erfolgen.

Weiterhin auf der Agenda 2016 stehen Sanierungsarbeiten am Kulturhaus (Trockenlegung durchfeuchteter Wände) und die Sicherheit erhöhende Maßnahmen im Kindergarten (Einbau von Feuerschutztüren und Installation eines zweiten Handlaufs in kindgerechter Höhe an einer Fluchttreppe). Zum Teil sind die Arbeiten bereits vergeben, andere befinden sich in der Planung. Letzteres trifft auch auf die Errichtung eines Kinderspielplatzes auf dem Festplatz zu. In Vorbereitung dieses Vorhabens war im vergangenen Herbst die marode Festbühne abgerissen worden.

Das größte Bauvorhaben in Christes im vergangenen Jahr war zweifellos der Ausbau der Schmalkalder Straße (2. Bauabschnitt). Die Planung und Durchführung des Bauprojektes erfolgte als Gemeinschaftsmaßnahme des Landkreises Schmalkalden-Meiningen (Straßenbau), der Gemeinde Christes (Straßenbeleuchtung und Nebenanlagen) und der Stadtwerke Meiningen GmbH (Erdverkabelung und Rückbau der Freileitungen). Die Gesamtinvestition wurde mit knapp 500 000 Euro beziffert. Der Anteil der Kommune daran war freilich vergleichsweise gering und lag bei unter zehn Prozent der Gesamtsumme. Das zuständige Straßenbauamt Südwestthüringen beteiligte sich im Rahmen einer Verwaltungsvereinbarung mit einer 75-prozentigen Förderung an den Ausgaben des Landkreises für den Straßenbau. Die Stadtwerke Meiningen und die Gemeinde Christes finanzierten ihre Anteile aus Eigenmitteln.

Nennenswerte Investitionen erfolgten 2015 auch im Schwimmbad. Weil dort Verschleißerscheinungen, insbesondere im Randbereich des 50 mal 25 Meter großen Beckens, schon seit längerem zu beobachten waren, hatte der Gemeinderat rechtzeitig vor Beginn der Freibadsaison entsprechende Sanierungsmaßnahmen auf den Weg gebracht.

Freibad aufgewertet

An zwei Seiten des Schwimmbeckens war der alte, brüchig gewordene Beton Stück für Stück aufgestemmt, abgetragen und durch neuen ersetzt worden. Ziel war nicht nur eine optische Aufwertung des Bades, sondern - wichtiger noch - einen potenziellen Gefahrenbereich zu eliminieren. Stellte die infolge von Unterhöhlungen buckelig und holperig gewordene Beckenrandzone doch eine Unfallquelle dar. Gleichzeitig wurden der im Beckenrandweg liegende und ebenfalls marode Entwässerungskanal erneuert und neue Wassereinläufe eingebaut. Im Bereich einer Quelle, auf welche die Arbeiter an einer Ecke des Beckens überraschend stießen, wurde eine Drainage gelegt. Nachdem auch noch der verrostete und nicht mehr dichte Wasserzulauf zum Schwimmbecken repariert worden war, konnte das Einbringen eines Frostschutz-Unterbaus und anschließend das Pflastern des Beckenrandweges und das Verlegen neuer Beckenrandsteine erfolgen.

Diese Sanierungsarbeiten reihten sich ein in eine Vielzahl von in den vergangenen Jahren erfolgten Maßnahmen, mit denen das aus tiefer DDR-Zeit stammende Freibad nicht nur erhalten, sondern dessen Zustand und Attraktivität sukzessive erhöht werden konnten. dgc

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