Meiningen Rettungskräfte-Schule: Rotes Kreuz kritisiert Vorgehen

Wie wird es hier zukünftig weitergehen? Die Berufsfachschule der Deutschen Angestellten Akademie in Meiningen. Foto: Sven Wagner

Bei den Verhandlungen zur Übernahme der Rettungskräfte-Schule in Meiningen rumort es. Das DRK spricht vom Pokern um den Zuschlag und kündigt Konsequenzen an, falls ein anderer Bewerber das Rennen macht.

 
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Meiningen - Seitdem Vertreter des Thüringer Bildungsministeriums und der Deutschen Angestellten Akademie (DAA) Anfang der Woche Gespräche über die Zukunft der Meininger Berufsfachschule für Rettungskräfte geführt haben, ist zumindest verbal Bewegung in die Sache gekommen. Die DAA hatte erklärt, ihre Trägerschaft abzugeben. Das Ministerium versprach daraufhin, eine schnelle Lösung für einen Trägerwechsel zu unterstützen. Der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes kritisiert nun jedoch einen "Bieterwettbewerb" um die Meininger DAA-Schule und kündigt Konsequenzen an, falls der Zuschlag an einen Mitbewerber geht.

Kommen Lehrer zurück?

In einer Pressemitteilung des DRK heißt es, das "Pokern" um die Trägerschaft gefährde den Ausbildungsbetrieb im Rettungsdienst. Hintergrund sind offenbar Abstimmungen der DAA mit mehreren potenziellen Nachfolgern als Träger der Schule. Zuletzt war bekannt geworden, dass auch die SRH Higher Education GmbH und die Johanniter in Kontakt mit dem Noch-Träger waren. Letztere haben nach Informationen von dieser Zeitung erst kürzlich ein Übernahmeangebot bei der DAA eingereicht. Darin ist die Rede davon, dass die Johanniter den Betrieb in der Schule ab 1. April aufnehmen, zusätzlich notwendige Lehrer bereitstellen und Betriebs- und Geschäftsausstattung übernehmen können.

Der DRK-Landesverband verweist nun wiederum darauf, dem DAA und dem Bildungsministerium bereits frühzeitig angeboten zu haben, als neuer Träger den Schulbetrieb kurzfristig wiederaufnehmen zu können. Es sei sogar schon abgestimmt worden, dass die abgesprungene Schulleitung, Dozenten und weitere Mitarbeiter wieder zurück an die Meininger Schule kommen. Zudem habe sich das DRK seit Bekanntwerden der Probleme dort konstruktiv bei der Suche nach Lösungen eingebracht.

Konsequenzen folgen

"An einem Bieterwettbewerb werden wir uns nicht beteiligen", erklärt DRK-Landeschef Peter Schreiber nun. "Wir haben ein akzeptables Angebot abgegeben, dass die langfristige Sicherung des Standortes Meiningen beinhaltet." Das DRK stellt Schreiber zufolge in Meiningen rund 60 Prozent der Notfallsanitäter-Azubis und mahnt zur Eile: "Der ruhende Unterrichtsbetrieb und ausfallende Fortbildung und Prüfungen können den Betrieb von Rettungsdiensten erheblich stören".

Für den Fall, dass die DAA sich für einen anderen Nachfolger entscheidet, wird das DRK "ein solches Abenteuer nicht mittragen", heißt es weiter. Als Konsequenz kündigt der Landesverband an, mit "vereinten Kräften den bereits genehmigten Schulstandort in Erfurt schneller als geplant" auszubauen. Dann soll dort die Aus-, Fort- und Weiterbildung für die DRK-Rettungsdienste in Thüringen langfristig sichergestellt werden.

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