Mehmels Insel der blühenden Blumen

Die Gemeinde Mehmels will dem Beispiel von Ländern und Kommunen folgen, die Rasenflächen in Blühwiesen umwandeln und damit einen Beitrag zum Naturschutz in Deutschland leisten.

 
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Mehmels - Karlsruhe in Baden- Württemberg hat kürzlich angekündigt, landeseigene Flächen in der Größe von rund zehn Fußballfeldern ökologisch bewirtschaften zu wollen. Dabei sollen unter anderem Rasenflächen in Blühwiesen umgewandelt werden. Mit dieser Aktion will die Stadt Insekten wie Bienen und Schmetterlinge anlocken und so die Artenvielfalt steigern. Ein Trend, der Schule macht und viele Befürworter wie Nachahmer findet.

Artenreiche Blühwiesen sind überlebenswichtige Biotope für eine Vielzahl von Insekten. Davon sind auch die Gemeinderäte in Mehmels überzeugt, nachdem Bürgermeister René Gramann zur jüngsten Tagung Überzeugungsarbeit geleistet hatte. Er schlug vor, geeignete kommunale Grünflächen in Blumenwiesen umzuwandeln und so im Dorf Inseln blühender Landschaften zu schaffen. Dem Bürgermeister gefällt auch der Gedanke, dass die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangeht und den Bürgern zeigt, was möglich ist und wie sich verschiedene Flächen aufwerten beziehungsweise verschönern lassen. "Wie Blühwiesen in Städte integriert werden, dies zeigt sich gerade in Baden-Württemberg, wo karge Steingärten und mit Kies aufgeschüttete Flächen nicht mehr erlaubt sind. Es ist auch nicht schön, wenn alles zugepflastert ist", sagte Gramann. Er schlug vor, mit der Insel im Bereich der Katza auf Höhe des Backhauses/Brücke zu beginnen und dort die Rasenfläche in eine Blumenwiese umzuwandeln.

"Ist ein Lernprozeß"

Der Vorschlag fand allgemeine Zustimmung. Gemeinderat Georg Möllers ergänzte, das man eine solche Fläche dennoch einmal im Jahr mähen sollte. Ausblühen und sich selbst vermehren könnten die Blumen und Gräser dabei dennoch. Die Annahme, dass solche Flächen gar nicht mehr gemäht werden müssten, sei seiner Meinung nach falsch. Wie man beim Anlegen einer Blumenwiese verfahren sollte, wusste Ratsmitglied Marc Richter zu berichten, der dies bei sich zu Hause genau dies schon getan hat. Man sollte so vorgehen, wie wenn man ein Beet anlegt, sprich eine Fläche umgraben, vom Unkraut befreien und dann den Samen ausbringen, empfahl er.

Über das "positive Feedback" freute sich das Gemeindeoberhaupt. "Das kann für uns ein Lernprozeß werden. Mal sehen, wie das funktioniert; wir probieren es einfach mal aus", zeigte sich Gramann neugierig, ob das Vorhaben gelingt. Offen blieb zur Sitzung, wann das Projekt von der blühenden Insellandschaft in Angriff genommen werden soll. Man darf aber davon ausgehen, dass dies passend zum Jahreslauf im Frühjahr 2021 passieren wird. ob

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