Vor seiner Reise stand der Baum im Garten von Georg Hüttenmüller im Meininger Ortsteil Herpf. Hüttenmüller pflanzte ihn in den 1950er-Jahren eigenhändig, wie der heute 93-jährige Pensionär nicht ohne Stolz versichert. "Früher standen noch weit mehr Bäume, auch Obstbäume, in unserem Garten, den meine Frau und ich bewirtschaftet haben, aber nach und nach musten sie alle weg." Auch für die Silbertanne war die Zeit gekommen: Aufgrund ihrer Größe bestand die Gefahr, dass sie bei Sturm fällt und die nahe Freileitung oder das Wohnhaus beschädigt hätte. Dass der Baum jetzt nach dem Fällen noch einige Zeit als Symbol für Weihnachten im Blick der Marktbesucher stehen wird, ist dem Zufall zu verdanken. Hüttenmüllers Sohn Georg junior nämlich ist ein Schulkamerad der früheren Herpfer Ortsteilbürgermeisterin Petra Jungk, die bis 2018 in der Stadtverwaltung arbeitete. Ab und an kamen die beiden ins Gespräch. "Mein Sohn erzählte irgendwann von dem großen Baum dicht an der Straße und so kam die Idee, ihn als Weihnachtsbaum zu verwenden", erzählt Hüttenmüller. 2018 schon kam die Offerte, doch da lag der Stadt schon ein anderes Angebot vor. Ob er sich den Baum, der bis zum 18. November geschmückt und mit einer neuen Beleuchtung ins rechte Licht gerückt wird, selbst anschauen wird, weiß Georg Hüttenmüller noch nicht - das Laufen fällt ihm überaus schwer. Doch Fotos davon will er sich gern anschauen und hat so auch Freude daran, wie er sagt. "Denn gewachsen ist er tadellos, schön gleichmäßig und rund."