Gleich hohe Hundesteuer in Meiningen

Meiningen - Hundebesitzer, die mit ihrem Vierbeiner Gassi gehen, sieht man in der Theaterstadt und in ihren neuen Ortsteilen überall. Die Hundesteuer ist aber überall anders: So zahlt beispielsweise ein Hundehalter in Henneberg für sein Haustier aktuell jährlich 80 Euro, während in Wallbach nur ein Betrag von 25 Euro dafür anfällt. Das soll ab dem 1. Januar in ganz Meiningen gleich sein. Wie der Stadtrat am Dienstagabend mit großer Mehrheit beschlossen hat, muss dann jeder Hundefreund für die ersten beiden Hunde jeweils 90 Euro bezahlen, für das dritte und jedes weitere Tier werden 150 Euro fällig.

Bürgermeister Fabian Giesder bezeichnete die Hundesteuer als ein Steuerungsinstrument. "Wir müssen das Tierwohl im Auge haben", begründete er die Anhebung für den dritten Hund. So wolle man die "Viel-Viecher-Haltung" erschweren.

Zuvor war ein Änderungsantrag der AfD-Fraktion gescheitert. Dieser sah vor, jeden Hund mit 90 Euro jährlich zu besteuern, unabhängig davon, wie viele Tiere der Eigentümer hält. So ist es aktuell auch im Meininger Stadtzentrum geregelt. "Die Steuer-Erhöhung ist ein schlechtes Signal in Corona-Zeiten", sagte Markus Fuchs (AfD) mit Blick auf die gebeutelte Wirtschaft und Kurzarbeit. Zudem plädierte er dafür, die Einnahmen der Hundesteuer gezielt für die Spender von Hundekot-Tüten und den Tierschutzverein zu verwenden. Wie Giesder aufklärte, sind Steuereinnahmen grundsätzlich nicht zweckgebunden. "Wir können es aber so auslegen, dass das Geld an den Tierschutzverein und an die Tüten-Spender in der Stadt geht."

Allerdings muss nicht jeder Hundebesitzer die vollen Steuern bezahlen: Wer im Besitz eines Hundeführerscheins ist, zahlt die Hälfte. Diese Vergünstigung tritt dann erstmals für Eigentümer aus den Ortsteilen in Kraft, allerdings kann der Hundeführerschein nur in Meiningen abgelegt werden. Auch Halter eines gefährlichen Hundes müssen mit gut erzogenen Hunden nicht ganz so tief in die Tasche greifen - dann sind es 200 statt sonst 400 Euro. Steuerfrei sind außerdem Hunde für öffentliche Aufgaben, also Blinden- oder Rettungshunde.

Die Stadt Meiningen rechnet durch die erhöhte Hundesteuer im nächsten Jahr mit Mehreinnahmen von rund 11 600 Euro. mk