Meiningen - Gefahrgutunfall: Feuerwehr probt für den Ernst

Ein groß angelegter Einsatz der Feuerwehr auf dem Parkplatz Thüringer Tor der A 71 verursachte am vergangenen Samstag sicher viel Aufregung bei den vorbeifahrenden Autobahnnutzern.

 
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Meiningen - Viel Blaulicht und Tatütata waren am 26. Oktober auf der A 71 Richtung Schweinfurt zu sehen. Rund 100 Feuerwehrmänner waren im Einsatz, um nach einem Verkehrsunfall eine eingeklemmte Person zu befreien und vermeintlich gefährliche Stoffe im Zaun zu halten. Was sich dramatisch anhört, war allerdings nur eine Übung. "Einmal im Jahr führen wir eine komplexe Übung des Gefahrgutzuges durch, um das richtige taktische Vorgehen bei Menschenrettung, bei der Auswahl und dem Einsatz der richtigen Mittel und Geräte für den Ernstfall zu üben", erklärt Stefan Laube, Fachberater Tunnel und Autobahn für den Landkreis Schmalkalden-Meiningen auf Anfrage vom Meininger Tageblatt .

An der "wirklichkeitsnahen Übung zur Weiterbildung für den praktischen Einsatz der Schadensbekämpfung" auf dem Parkplatz Thüringer Tor waren die Wehren Einhausen, Belrieth und Vachdorf sowie die zum Gefahrgutzug des Landkreises gehörenden Wehren Meiningen, Schmalkalden, Zella-Mehlis, Breitungen, Wernshausen, Wasungen und Steinbach-Hallenberg unter der Leitung von Zugführer Ronny Röser beteiligt.

Auch wenn die Einsatzübung von 8.08 Uhr bis 11.15 Uhr dauerte: "Es gab keine Behinderung für den Autobahnverkehr", betonte Fachmann Laube. "Die Wehrführer waren im Vorfeld über die Übung informiert. Allerdings wussten sie nicht, wo und wann das Ganze stattfinden wird und auch das Szenario war ihnen im Vorfeld unbekannt." Angenommen wurde ein Auffahrunfall zwischen einem Pkw und einem Klein-Lkw, der ein gelbes Schild als Zeichen für den Transport von Gefahrgut trug. "Wir gaben vor, dass ein ausländischer Fahrer nach dem Unfall einen Notruf abgesetzt hatte. Während des Gesprächs mit der Leitstelle allerdings gab es Verständigungsprobleme. So gingen die Kollegen von der größtmöglichen Gefahr aus." Vor Ort dann war der Lkw-Fahrer nicht mehr auffindbar und konnte keine Auskunft geben. Der Fahrer des Pkw war eingeklemmt und musste freigeschnitten werden. Aus dem Lkw, so das Szenario weiter, sollte ein flüssiger Stoff austreten, die Ladung - "Stückgut mit verschiedenen Gefahrgütern" - hatte sich verschoben.

Die Floriansjünger arbeiteten mit hydraulischem Rettungsgerät, mit Chemikalienschutzanzügen und "alles funktionierte sehr gut mit großem Engagement und dem nötigen Ernst, obwohl alles nur eine Übung war", lobte Laube abschließend. kd

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