Die Kaltenwestheimer aber wollen gar keine Mast-Erhöhung. In ihrer Sitzung am gestrigen Abend hat der Ortsteilrat sich einstimmig dagegen ausgesprochen und legen diese Stellungnahme auch dem heute tagenden Bauausschuss der Stadt Kaltennordheim vor. Dazu eine Unterschriftensammlung und eine Argumente-Sammlung zum Thema Funk-Strahlung. Die Kaltennordheimer Ausschussmitglieder dürften sie mit Interesse lesen - steht doch auch in ihrer Gemarkung ein Vodafone-Turm, für den ebenfalls eine Erhöhung beantragt ist.
Um ihrer Ablehnung des weiteren Turmaufbaus Nachdruck zu verleihen, wollen heute einige Kaltenwestheimer zur Bauausschuss-Sitzung kommen. Der Ausschuss ist ein beschließendes, nicht nur ein den Stadtrat beratendes Gremium. Was die Kaltenwestheimer Hoffnung schöpfen lässt, dass die Mitglieder (darunter ist kein Kaltenwestheimer) auf ihrer Seite stehen: Der Beschlussvorschlag der Verwaltung lautet, dass das gemeindliche Einvernehmen eben nicht erteilt wird.
Angst haben die Kaltenwestheimer, dass andere Anbieter sich am erhöhten Turm andocken würden, dass eine neue Qualität der Strahlung erreicht würde. "Und wenn Vodafone nicht gezwungen wird, sich nach einem neuen Standort umzuschauen, geht das immer so weiter", sagt Volker Simon, der zu den Unterschriften-Sammlern im Dorf gehört. Vorschläge für einen anderen Standort gab es übrigens schon seinerzeit bei der Errichtung: am Weidberg, was sich aber mit der Entwicklung der Erlebniswelt erledigt hatte, und bei Mittelsdorf an der Antennenanlage. Letzteres müsse man nun wieder ins Gespräch bringen, meinen die Kaltenwestheimer. Das sei weit weg von der Wohnbebauung.
Es gibt allerdings auch Befürworter eines besseren Funkempfanges, wie Mandy Vogler aus dem "Eltern-Chat" des Kindergartens berichtete. Ohne G4 und G5 werde es nichts mit Gewerbe, Tourismus und Bildung, so die Pro-Argumente. Erzieher und Kindergartenleitung wollen jedoch mitnichten einen weiteren Ausbau des Mast-Standortes, machte Mandy Vogler auch deutlich.