Meiningen Entwarnung: Kein Gift im Brief ans Landratsamt

Entwarnung! Im Landratsamt Schmalkalden-Meiningen kann am Montag, 6. März, wieder ganz normal die Arbeit aufgenommen werden. Der verdächtige Brief nebst "Sprengstoffalarm" haben sich als ungefährlich herausgestellt.

 
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Meiningen - Große Aufregung herrschte am vergangenen Freitag, 3. März, im Meininger Landratsamt. Die Sekretärin von Landrat Peter Heimrich hatte einen Briefumschlag geöffnet, in dem sich weißes Pulver befand. Auch Büroleiter Johannes Bauer und Mitarbeiter der Poststelle im Amt sind mit dem Briefumschlag in Kontakt gekommen. Die Polizei wurde sofort verständigt.

Ergebnis liegt vor

Am Samstag, 4. März, lag dann das vorläufige Ergebnis der Untersuchungen vor, das am Sonntag, 5. März, bestätigt worden ist, wie der Sprecher des Landratsamtes, Christopher Eichler, gegenüber dem Meininger Tageblatt betont: "Es wurden keine biologischen Erreger festgestellt. Die Mitarbeiter des Amtes können am Montag wie gewohnt ihrer Arbeit wieder nachgehen."

Mehl - oder was?

Wird weißes Pulver in einem Briefumschlag verschickt, dann klingeln zunächst alle Alarmglocken. Ist es Sprengstoff, Nervengift, radioaktives Material? Oder doch "bloß" Backpulver? Man sollte vom Schlimmsten ausgehen, um eventuelle Gefährdungen so klein wie möglich zu halten. Zumal nicht nur das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen einen Briefumschlag mit weißem Pulver zugeschickt bekommen hatte - sondern ebenso das Landesfunkhaus des MDR in Erfurt und das Amtsgericht in Ilmenau.

Man denke nur an Anthrax. Es ist eines der schlimmsten Gifte, ein Milzbranderreger, der als Kampfstoff Verwendung findet. Die Sporen des Erregers sind äußerst resistent gegen Desinfektionsmittel und andere Chemikalien, Wärme und Kälte, Austrocknen und Strahlung. Anthraxsporen bleiben 30 bis 40 Jahre lang vital. Was, wenn solch ein Erreger im Umschlag gewesen wäre? Nicht auszudenken!

Doch Fachleute des TLV (Landesamt für Verbraucherschutz) Bad Langensalza konnten nun am 5. März definitiv ausschließen, dass es sich bei dem weißen Pulver um biologische Erreger handelt. Dennoch mussten die Mitarbeiter des Meininger Landratsamtes, die unmittelbar mit dem Brief in Kontakt geraten waren, eine Nacht im Meininger Klinikum bleiben. Und das isoliert und unter ständiger Beobachtung. Sie sind jetzt wieder wohlbehalten zu Hause.

Gefahr ausgeschlossen

Am Freitag, 11 Uhr, hatte die Evakuierung im Meininger Landratsamt begonnen. Der Sprengstoffräumdienst war vor Ort, konnte dann ausschließen, dass sich im Umschlag Sprengstoff befand. Und die Feuerwehr mit ihrem Gefahrenzug , dass radioaktives Material eingetütet war. Was letztlich in den Umschlägen auf Reise ging, das wird wohl offen bleiben - da Fachleute lediglich nach dem Ausschlussverfahren testen, "um Gefahrenpotenzial auszuschließen", wie Christopher Eichler erklärt.



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