Meiningen Ein Schülerfilm-Oskar für Meininger Projekt

Die Projektteilnehmerin Jennifer Schuchardt und die Theaterpädagogin Anne Dünger nahmen die Preise beim Filmfestival Filmthuer in Gera entgegen. Quelle: Unbekannt

Vier Filme entstanden im vergangenen Jahr bei einem jugendkulturellen Schillerprojekt, an dem zehn Meininger teilnahmen. Nun erhielt einer dieser Filme einen Schülerfilm-Oskar.

 
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Meiningen - Den Schülerfilm-Oskar, den Hauptpreis des Verbands der Filmautoren, einen 2. Jurypreis und eine Qualifizierung für das Bundesfilmfestival Dokumentarfilm gewann der Kurzfilm "#annebarfak" auf dem Filmfestival Filmthuer in Gera. Dieser Film sowie drei weitere entstanden 2016 im Rahmen des jugendkulturellen Vier-Städte-Schillerprojektes von Meiningen, Weimar, Jena und Rudolstadt, das den Jugendlichen die Möglichkeit gab, selbst vier Kurzfilme zu gestalten. Teilnehmer des Projektes waren zehn Jugendliche aus Meiningen und weitere 25 aus den anderen Städten.

Im Mittelpunkt des Projektes stand die Frage: Kann der deutsche Klassiker Friedrich Schiller eine Verbindung zwischen Jugendlichen aus Thüringen und Jugendlichen aus Syrien und Afghanistan schaffen? Was wie eine Fragestellung idealistisch träumender Künstler und Pädagogen klingt, wurde im Projekt "Me, Myself & Schiller" auf ganz ungewöhnliche Weise Wirklichkeit. Die Jugendlichen hatten unter der Anleitung von professionellen Filmemachern und Theaterpädagogen vier Filme gedreht: zwei fiktionale, ein Dokumentarfilm und ein Musikvideo.

Der Syrer Abood Bitar entschied sich für die Arbeit in der Projektgruppe Musik und gehört damit zu den "Oscar"-Gewinnern. Er hat selbst getextet und spielt im Film einen jungen Poeten. Das fünfminütige Musikvideo "#annebarfak" behandelt auf humorvolle Weise die Frage, ob man jemanden wirklich kennen kann und welche Rolle das Kennen in einer Freundschaft spielt. Der Titel "#annebarfak" ist arabisch und bedeutet: Ich kenne dich. Grundlage der Auseinandersetzung mit dem Thema waren Zitate vom Kennenlernen Schillers und Goethes.

Alle Filme entstanden unter der Leitung der Weimarer Filmemacherin Yvonne Andrä und der Jenaer Theaterpädagogin Anne Dünger. Gefördert wurde das Projekt von Weimar, Jena, Rudolstadt, Meiningen und der Staatskanzlei. Andere Filme des Schillerprojektes wurden bereits mit dem Thüringer Integrationspreis bedacht und liefen auf Festivals - unter anderem in den USA und Bosnien-Herzegovina. Inzwischen gibt es aus der ganzen Bundesrepublik Anfragen zu Filmvorführungen.

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