Solche Lager dienten «letztendlich auch dazu, unter dem Label des Campens Fähigkeiten zu erwerben, um gezielt politischen Gegnern teils schwere Verletzungen zuzufügen», sagte die Landtagsabgeordnete und Rechtsextremismus-Expertin Katharina König-Preuss laut einer Mitteilung vom Montag.

Am Samstagmorgen hatte die Polizei bei einer gemeinsamen Kontrolle mit dem zuständigen Gesundheitsamt auf einer Wiese bei Stützerbach (Ilm-Kreis) das Camp festgestellt. Etwa 20 Menschen hielten sich einer Polizeimitteilung von Sonntagabend zufolge dort auf. In der Mitteilung war die Rede von einem «Camp des rechten Klientels mit Zelten». Aus rechtlichen Gründen sei das Lager aufgelöst worden.

Die Polizei ermittle nun wegen möglicher Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz und wegen Hausfriedensbruch, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. Zu den Informationen von König-Preuss wollte sie sich nicht äußern. Sie sprach mit Blick auf den Personenkreis lediglich von einer komplexeren Sachlage.

König-Preuss erklärte zu dem Vorgehen der Behörden: «Es ist gut, dass die Thüringer Polizei in Stützerbach eingeschritten ist und das Lager auflöste.» Nach einer Reihe von Vorfällen seien die Sicherheitsbehörden in Thüringen angehalten, noch stärker als bisher gegen rechte Kampfsport-Strukturen vorzugehen. Sie bezog sich damit unter anderem auf einen Überfall auf eine Kirmesgesellschaft in Ballstädt (Landkreis Gotha) im Februar 2014. Zu den Aktivitäten der Gruppe, die das aktuelle Lager organisiert haben soll, habe sie eine Anfrage an den Landtag eingereicht.