Ilmenau Gehlberg will Fichte loswerden - Wer kann sie gebrauchen?

Ist zwar wunderbar gewachsen, steht aber ungünstig: Diese Fichte neben dem Glas- und Wilderermuseum in Gehlberg. Deshalb wird der stattliche Baum jetzt über Facebook als Weihnachtsbaum angeboten. Foto: privat

Eine digitale Idee hatte jetzt der Bürgermeister der Gemeinde Gehlberg. Eine Fichte, die ungünstig nah am Glas- und Wilderermuseum steht, soll weichen. Warum nicht einfach im Internet als Weihnachtsbaum anbieten?, dachte sich Ortschef Rainer Gier.

 
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Heutzutage nutzen Jung und Alt sogenannte soziale Netzwerke. Aber auch mehr und mehr Gemeinden, Vereine oder Personen des öffentlichen Lebens sind bei Plattformen wie beispielsweise Facebook vertreten. Und zwar nicht nur, um Neuigkeiten auszutauschen, Termine zu veröffentlichen oder sich Nachrichten zu schicken - auch diverse Verkaufsgruppen bieten jenen, die nicht mehr Benötigtes loswerden wollen, eine tolle Plattform mit riesigem potenziellen Käuferkreis.

Zwar nicht direkt in einer Verkaufsgruppe, aber auf der neu angelegten Facebook-Präsenz der Gemeinde Gehlberg, wird jetzt etwas Außergewöhnliches angeboten: Eine stattliche Fichte. "Die Gemeinde Gehlberg bietet diese Fichte als Weihnachtsbaum an. Welche Stadt hat Interesse an einem Baum, der gut erreichbar ist, und eine Spende für unsere klamme Gemeindekasse?", wurde ein Beitrag vor einigen Tagen eingestellt. Mitsamt Foto von der rund 15 bis 20 Meter hohen Fichte.

Auf diese ausgefallene Internet-Offerte angesprochen, sagt Gehlbergs Bürgermeister Rainer Gier, dass die Idee von ihm stamme. "Ich habe vor gut vier Wochen erst unsere Seite neu gemacht und mir gedacht, dass es doch eine gute Möglichkeit wäre, den Baum dort anzubieten", erklärt er.

Doch warum soll die schön gewachsene Fichte überhaupt weg? Rainer Gier erläutert, dass der Standort des Baumes ein ungünstiger sei. "Sie steht direkt dort, wo sich das Glas- und Wilderermuseum befindet, recht nah am Haus und nimmt die Sicht, da sie mittlerweile sehr groß und ausladend ist", so der Ortschef.

In naher Zukunft müsse man sich so und so des Baumes entledigen - warum ihn dann nicht erstmal als Weihnachtsbaum weiterverwenden?, meint Gier. "Wenn sich niemand findet, dann werden wir ihn wahrscheinlich selber im kommenden Frühjahr fällen müssen", ergänzt er.

Gier hofft jedoch, dass durch die immense Aufmerksamkeit im Internet doch noch die eine oder andere Kommune, die womöglich keine so schönen Bäume hat, auf Gehlbergs Fichte aufmerksam wird und sich meldet. Andere Facebook-Mitglieder haben in den Beitrags-Kommentaren beispielsweise vorgeschlagen, den Baum doch auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt aufzustellen...

Geteilt, also auf ihren eigenen Seiten verbreitet, haben die Offerte bisher schon fast 10 000 Nutzer, sagt der Bürgermeister.

Interessenten für den Baum können sich über den Facebook-Auftritt der Gemeinde Gehlberg oder zu den Sprechzeiten des Bürgermeisters beziehungsweise nach Anmeldung unter 036845/50414 an Rainer Gier wenden.

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