Es gibt keinen Kaffee mehr

Allzunah - "Sprechen Sie meinen Mann nicht darauf an", sagt Kathrin Spindler, als es um die Schließung des Cafés Spindler ging. Es fällt Jörg Spindler schwer, die Tür seines Cafés nach dem 27. Mai nicht mehr aufzuschließen. Doch es blieb ihm keine andere Wahl. Es fehlt das Personal. Zwei Jahre war er auf der Suche nach einer Kraft. Es war ihm egal, ob im Service-Bereich oder in der Küche. Er hätte sich entsprechend eingerichtet, sagt er. Aber es sei einfach kein Personal zu bekommen. "Sie kommen ja nicht mal mehr, wenn sie vom Arbeitsamt geschickt werden", versteht seine Frau die Situation nicht. Allein, so Jörg Spindler, schafft er die Arbeit nicht. Seine Frau geht noch einer anderen Arbeit nach, so dass sie nicht ständig aushelfen kann. Es geht über die Kräfte. "Ich habe jetzt mein Gewerbe abgemeldet." Wer auf die entsprechenden Internetseiten klickt, bekommt eine Error-Meldung.

Im kommenden Monat fängt Jörg Spindler eine Tätigkeit in der Landschaftsgestaltung an. Fremd sei ihm diese neue Tätigkeit nicht. Doch dass er das 50-jährige Jubiläum des Cafés nicht mehr feiern kann, das seine Eltern aufgebaut haben, betrübt ihn sehr. Er stellt sich aber den Gegebenheiten und weiß, dass auch andere Unternehmen kurz vor einer ähnlichen Entscheidung wie der seinen stehen.