"Die Flüchtlinge sollten unters Strafrecht gestellt werden. Dann könnten sie ins Justizkrankenhaus Leipzig gebracht werden, wo sie auch die notwendige Bewachung bekämen", fordert Enders deshalb vom Land.
Empfindliche Strafen
Auch gegenüber ihrer eigenen Bevölkerung schlugt die Landrätin am Freitag härtere Töne an. "Wir werden jetzt hart gegen diejenigen durchgreifen, die sich nicht an die Verfügungen halten", betonte sie. Mit den Ordnungsämtern der Städte und Gemeinden wie auch mit der Polizei seien stärkere Kontrollen vereinbart worden. Wer also noch immer im Park Corona-Partys feiert oder in größeren Gruppen auf dem Spielplatz sitzt, muss nun mit empfindlichen Geldstrafen rechnen.
"Das können auch tausend Euro und mehr sein", kündigt Enders an. Ebenso würden Geschäfte und Restaurants kontrolliert. Wer unberechtigt auf hat, dem erwartet eine Strafanzeige. Noch stehe der Ilm-Kreis bei den Corona-Fallzahlen gut da, "aber die werden auch bei uns steigen. Damit wir die Kurve möglichst flach halten können, ist es unbedingt notwendig, dass sich die Bürgerinnen und Bürger jetzt endlich auch an die Anweisungen halten. Das ist kein Spaß mehr", so Enders.
Unbedingt einzuhalten sei auch die am Donnerstagnachmittag erlassen Allgemeinverfügung für Reiserückkehrer. Bürger, die sich in den letzten 14 Tagen im Ausland aufgehalten haben, haben sich für 14 Tage in häusliche Quarantäne zu begeben. Gezählt wird dabei vom Tag der Ankunft an. Zudem müssen sich die Betroffenen umgehend beim Gesundheitsamt melden. (Hotline: 03628/73 88 88 oder www.ilm-kreis.de)
Viele Kontaktpersonen
Für eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus im Ilm-Kreis könnte Fall vier sorgen, der am Donnerstag ermittelt worden war. Eine 52-jährige Frau war von einer Reise aus Ägypten zurückgekehrt. Mittlerweile habe man, so erklärte Petra Enders am Freitag, 30 Kontaktpersonen ermittelt. Eine davon wurde bereits positiv auf das Virus getestet. Dabei handele es sich um einen 80-jährigen Mann. Dieser selbst habe keine weiteren Sozialkontakte. Dem Mann soll es wie allen vier zuvor Infizierten gut gehen. Auch er kann in häuslicher Quarantäne verbleiben. Stand Freitagmittag muss niemand wegen einer Covid-19-Erkrankung in den Ilm-Kreis-Kliniken behandelt werden.
Gerüchte sorgen für Unmut
Nach dem Mitte dieser Woche bekannt gewordenen Fall einer Urlaubsrückkehrerin und positivem Test auf Corona in der Landgemeinde Stadt Großbreitenbach gibt es dort deutliches Unverständnis in der Öffentlichkeit über die dieser Person unterstellte Verhaltensweise. Sie soll nach Rückkehr weiter zur Arbeit gegangen sein und soziale Kontakte gepflegt haben. Das habe in Teilen der Bevölkerung für Entsetzen und Verärgerung gesorgt, teils sei gefordert worden, diesen Ortsteil der Landgemeinde abzuriegeln, wurde Freies Wort aus der Region zugetragen. Landgemeinde-Bürgermeister Peter Grimm, der um entsprechende Äußerungen weiß, sagte darauf angesprochen, Schuldzuweisungen, ob gerechtfertigt oder nicht, nützten niemandem. Er bitte um Mäßigung. Es seien alle nötigen Maßnahmen vom Gesundheitsamt eingeleitet, alle Kontaktierten zu finden.