Preisstaffel aufgehoben
Rossius sicherte zu, dass keinem, der bereits Karten gebucht und bezahlt habe, ein Nachteil entstehen werde, sollte das Festival im Juli letztlich doch noch abgesagt werden müssen. "Im Falle des Worst Case bekommen alle ihr Geld zurückerstattet. Sollte es tatsächlich dazu kommen, werden wir das so schnell wie möglich rückabwickeln", sagte die Festivalsprecherin am Dienstag. Gebeten wird nur, Lastschriften nicht eigenmächtig zurückzubeordern, weil dann die Übersicht verlorengehe und ein großes Durcheinander entstehe.
Die Ankündigung zum Stopp des seit Jahresende bereits laufenden Vorverkaufs auch auf der Internetseite des Festivals sei dort und in sozialen Medien zum allergrößten Teil "mit viel Verständnis aufgenommen worden", sagte Rossius mit Blick auf die letzten Tage. Sollte der Vorverkauf wieder fortgeführt werden können, weil sich die Situation entspanne, sollen weitere Interessenten auch keine Benachteiligungen wegen des Zeitfortschritts hinnehmen müssen. Üblicherweise waren die Preise gestaffelt gewesen. Nun würden sie bis zum Ausverkauf gleich bleiben.
Es ist erst knapp einen Monat her, da hatte das Festival als Ankündigung für die Jubiläumsausgabe gemeldet, der alljährlich zum Festival verliehene Deutsche Weltmusikpreis Ruth werde diesmal im Juli an den Kölner Karnevals- und Musikverein Humba verliehen. Der Verein erhalte die Auszeichnung für seine Verdienste um eine urbane Festkultur, die künstlerisch originell, kreativ und vielseitig ist und zugleich politische Impulse für eine gleichberechtigte, offene Gesellschaft setze. Das Rudolstadt-Festival, Deutschlands größtes Festival für Roots, Folk und Weltmusik, würdige damit ein vielfältiges Engagement, das vor 25 Jahren mit der ersten Humba-Party begann, einem besonderen Fest mit Kölschen Roots und Sounds aus aller Welt. Damals machte sich der Grafiker und DJ Jan Krauthäuser auf die Suche nach dem alternativen, nicht zuletzt multikulturellen Karneval und ahnte nicht, dass daraus eines der spannendsten Weltmusikprojekte Deutschlands werden würde.
"Nach dem Motto ‚weltoffen und heimatbesoffen‘ bringt Humba durch seine Arbeit ahle Kölsche und Immis zusammen, regionale Bands und zugewanderte Musiker/innen, vereint Lokalkolorit und globale Kunst, ernsthafte Information und Geschichtsbewusstsein mit aktuellem politischem Engagement und ungebremster Lebensfreude", heißt es in der Begründung der Jury.