Dissen/Schönbrunn - Der Gründer des größten deutschen Gewürzherstellers, Dieter Fuchs, ist tot. Der Unternehmer sei am Freitag im Alter von 90 Jahren im Kreis seiner Familie gestorben, teilte die Fuchs-Gruppe im niedersächsischen Dissen mit.
Sein Gewürzwerk in Schönbrunn ist der größte Arbeitgeber im Kreis. Nun ist Firmengründer Dieter Fuchs gestorben.
Dissen/Schönbrunn - Der Gründer des größten deutschen Gewürzherstellers, Dieter Fuchs, ist tot. Der Unternehmer sei am Freitag im Alter von 90 Jahren im Kreis seiner Familie gestorben, teilte die Fuchs-Gruppe im niedersächsischen Dissen mit.
Der Unternehmer hatte sich in den vergangenen Jahren bereits Schritt für Schritt aus der Firmenführung zurückgezogen und die Mehrheit seiner Anteile an eine gemeinnützige Stiftung übertragen.
Zu dem Firmenimperium, das der Unternehmer in den vergangenen Jahrzehnten errichtet hatte, gehörte schon seit 1990 auch die einstige Konsum-Gewürzmühle in Schönbrunn. Mit heute rund 700 Mitarbeitern ist das Werk der größte Arbeitgeber im Landkreis Hildburghausen. Im auf den Endverbraucher spezialisierten Werk in Schönbrunn werden heute rund 75 Prozent aller Gewürzdosen abgefüllt, die im deutschen Einzelhandel angeboten werden.
Begonnen hatte der Aufstieg des Unternehmers 1952, als er in Dissen am Teutoburger Wald Haushalte per Fahrrad mit Salz und Pfeffer in Tüten belieferte. 1963 brachte er die Fuchs-Dekorbox in den Handel, 1970 führte er die ersten Gewürzregale für Supermärkte ein. Noch heute ist Pfeffer das umsatzstärkste Fuchs-Produkt.
Im Laufe der Jahrzehnte wuchs Fuchs durch den Zukauf von Konkurrenten immer weiter. Nach und nach wurden die Traditionsmarken Weiand, Ostmann, Ubena und Wagner einverleibt. Auch die aus den Supermarktregalen bekannten Pulver und Soßen von Escoffier, Kattus, Fugeo oder Bamboo Garden kommen längst aus dem Fuchs-Unternehmen.
Auch das Auslandsgeschäft trieb Fuchs voran. Das Unternehmen ist inzwischen in zehn Ländern weltweit vertreten. Eigenen Angaben zufolge ist die Fuchs-Gruppe mit 3000 Mitarbeitern "das weltweit größte Gewürzunternehmen in privatem Besitz". Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2017 bei 528 Millionen Euro, die Jahresproduktion betrug 100 000 Tonnen. Angaben zum Gewinn macht die Firma nicht.
2016 hatte der Gründer die Mehrheit seiner Unternehmensanteile an die gemeinnützige Dieter-Fuchs-Stiftung übertragen. Nach dem Rückzug aus dem operativen Geschäft hatte Nils Meyer-Pries die Geschäftsführung übernommen.
In Schönbrunn werden seit 1873 Gewürze gemahlen. Schon in den 30er Jahren galt das damalige "Gewürzwerk Schmidt" als größtes Unternehmen der Branche in Europa. Nach der Enteignung 1948 kam es an die Konsumgenossenschaft. dpa/er