Hildburghausen Gedenken an die Opfer des Krieges

Gedenken am Mahnmal der Opfer des Zweiten Weltkriegs in Hildburghausen. Quelle: Unbekannt

Am Volkstrauertag haben Vertreter von Stadt und Landkreis am Denkmal der Weltkriegsopfer auf dem Hildburghäuser Friedhof Kränze niedergelegt.

 
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Hildburghausen - Eine kleine Gruppe von Menschen, darunter einige Hildburghäuser Stadträte und die frisch gewählte Landtagsabgeordnete Nadine Hofmann nehmen am Gedenken am Volkstrauertag in Hildburghausen teil. "Auch wenn es nur eine kleine Schar ist, so sollten wir nicht die Gelegenheit verstreichen lassen. Wir haben eine Erinnerung zu bewahren", sagt Pfarrer Hartwig Dede am Sonntagvormittag auf dem Hildburghäuser Friedhof.

Hildburghausens Bürgermeister Holger Obst sagt, es sei ein wichtiger Tag - zum Erinnern und zum Mahnen. Er erinnerte daran, dass der Volkstrauertag einst vom Bund deutsche Kriegsgräberfürsorge ins Leben gerufen wurde, um der Opfer von Krieg und Vertreibung zu gedenken. Ihn als Feiertag zu etablieren, habe damals an der Instabilität in der Weimarer Republik gelegen. "Wir gedenken auch den Hinterbliebenen und den Verletzten", sagt Obst und er erweitert das Gedenken auch um jene, die Opfer von Hass und Gewalt sind. "Der Krieg hat 1000 Gesichter und Millionen Opfer", sagt er.

Rolf Kaden, ehrenamtlicher Beigeordneter des Landkreises, verliest ein sehr persönliches Dokument. Es ist die Todesbotschaft, die seine Mutter erhalten hat, als sein Vater im Krieg gefallen ist. "Solche Briefe haben Millionen Mütter und Ehefrauen bekommen. Auch daraus ist nach dem schrecklichen Krieg das deutsche Leitbild des ‚Nie wieder!‘ erwachsen", sagt Kaden. Nationalismus und Rassismus seien es gewesen, die den Zweiten Weltkrieg mit hervorgebracht hätten. "Deswegen müssen wir diesen Leuten die Stirn bieten, die heute wieder nationalistische und rassistische Tendenzen zum Ausdruck bringen."

Auch am Gedenkstein für die Opfer durch Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg werden Kränze niedergelegt. Stimmungsvoll umrahmt der Posaunenchor das Gedenken. Hartwig Dede dankt der Gemeinschaft für den Erhalt der Denkmale und Gräber als Erinnerungsort.

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