Eisfeld Eisfelder Jugendliche suchen Platz für Veranstaltungen

Jugendsozialarbeiter Robin Rüttinger (links) und der harte Kern der Veranstaltungsorganisatoren aus dem Jugendclub: Christopher, Maximilian, Leonard, Tobias, Florian, Maximilian, Julia und Josefine. Foto: Privat

Jungen Leuten in Eisfeld fehlen Orte, an denen sie eigene Veranstaltungen auf die Beine stellen können. Nur darüber zu klagen, ist aber ihre Sache nicht. Sie wollen nun einen Verein gründen und selbst auf die Suche gehen.

 
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Eisfeld - Einen Verein als Struktur zu schaffen, um überhaupt erst einmal Veranstaltungen eigenverantwortlich machen zu können, haben sie sich schon länger überlegt. Im Jugendclub Bunker haben sie - Christopher, die zwei Maximilians, Loenard, Tobias, Florian, Julia und Josefine - oin der Arbeitsgemeinschaft Veranstaltungen und Events schon öfter zusammengearbeitet, um kleinere Veranstaltungen für junge Leute in ihrer Stadt auf die Beine zu stellen. Helloweenfeiern zum Beispiel oder den Skate-Contest, der im Rahmen des Power-of-Unity-Festes in Eisfeld stattgefunden hat.

Aber: die Gegebenheiten, vor allem öffentliche Räume sind in Eisfeld unzureichend, finden sie. Vor allem jetzt, wo das Volkshaus nur noch vorübergehend für ruhigere Veranstaltungen genutzt werden kann und womöglich bald umgestaltet wird.

"Wir sind schon durch die Stadt gelaufen und rumgefahren", erzählt Tobias. "Wir finden nicht wirklich etwas, für unsere Bedürfnisse. Weder was größeres, noch einen kleineren Raum für bis zu 100 Leute."

Problematisch sei vor allem die Zeit, die gerade angebrochen ist. "Im Sommer sind wir, so oft es geht draußen und haben die Möglichkeiten der Skaterbahn genutzt", sagt Julia. In der kälteren Jahreszeit fällt das aber weg. Und dabei sehen die jungen Leute durchaus Probleme. Damit werde eine ganze Jugendgeneration in Eisfeld verloren. "Viele treffen sich ja jetzt schon nur noch privat in Kellern oder Garagen zuhause", weiß Maximilian.

Die jungen Leute sehen das durchaus nicht nur aus jugendlicher Perspektive, sondern auch aus pädagogischer. Mehrere von Ihnen sind angehende Therapeuten, Erzieher und Sozialpädagogen.

Und sie haben die Sorge, dass nach und nach die jungen Leute weggehen, weil sie in ihrer Heimatstadt nichts hält. "Wir wollen deswegen auch nicht in Säle in andere Dörfer ausweichen. Wir wollen nicht immer nur ausweichen. Wir wollen hier vor Ort was schaffen", sagt Tobias und kriegt viel Zustimmung von seinen Mitstreitern.

Auch deswegen ist Aufgeben keine Perspektive: die Gründung eines Vereins wollen sie auf die Reihe bringen, sich nach Kooperationspartnern umsehen, die ein ähnliches Problem haben, wie die Jugendlichen. Und natürlich wollen sie nach einem geeigneten Platz suchen. "Es gibt ein paar leerstehende Hallen in Eisfeld. Vielleicht gibt es da Möglichkeiten, die wir noch nicht kennen. Vielleicht auch nur übergangsweise, bis das Volkshaus eines Tages wieder nutzbar sein wird", meint Tobias. Robin bringt auch die Reaktivierung eines Teils der alten Skatehalle ins Spiel.

Sie wollen als Verein überparteilich agieren. Und in ihren Entscheidungen frei sein, um sich und anderen Freiräume und Freiheit zu ermöglichen. "Wir wollen dabei kein Störfaktor sein", sagt Josefine. "Aber wir wollen Angebote machen." Viele Ideen gibt es bereits für Diskos, Konzerte, für Workshops und handwerkliche Betätigung. Für deren Realisierung wird nun in Eisfeld der richtige Platz gesucht. Wer den jungen Leuten in Eisfeld eine Möglichkeit bieten kann, kann sich zunächst ans Kontaktbüro der Jugendarbeit wenden: streetwork.eisfeld@diakoniewerk-son-hbn.de

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