Hildburghausen Das Schwimmbad früher und heute

Wasser zieht die Menschen gerade im Sommer besonders an. In Hildburghausen bereits seit 85 Jahren. Bis heute ist das Bad in Benutzung. Nun soll es saniert werden . . .

 
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Wenn die Sonne strahlt, die Temperaturen Werte über 20 Grad Celsius erreichen und weiter klettern, die Menschen ins Schwitzen kommen, dann ist der Sprung ins kühle Nass willkommene Erfrischung. In Hildburghausen ist die schon seit dem Jahr 1935 in einem öffentlichen Freibad möglich. Denn auf dem heutigen Gelände wurde das Schwimmerbecken in einer ausgebeuteten Tonabbaugrube errichtet. Natürlich mit relativ einfachen Mitteln: Als Einfassung wurden Eichenstämme genutzt, der Boden bestand aus gestampftem Lehm.

Nach dem Zweiten Weltkrieg - Anfang der 1950er Jahre - sei in das Naturbad ein Betonbecken eingesetzt worden - dem Nationalen Aufbauwerk sei Dank. Und so, wie es damals gebaut wurde, steht es auch heute noch da: Stahlbeton - in Form von Schwergewichtsmauern -umfing das Schwimmerbecken,- und auch der Boden wurde in Stahlbeton gekleidet. Ein Anstrich mit blauem Chlorkautschuk schützte die 50 mal 21 Meter große Wanne.

Seinerzeit, so beschreibt Architekt Dierk Pfränger, sei sie augenscheinlich in Abschnitten hergestellt worden - der Betonboden mit Estrich belegt und mit Dehnungsfugen versehen. Die zwei Stahlbeton-Einstiegstreppen auf der Westseite, in der man in das dort 1,20 Meter tiefe Wasser steigen kann, werden bis heute genutzt. Und zusätzlich zu den beiden Treppen gibt es heute vier Einstiegsleitern. Der Beckenboden, so Pfränger weiter, fällt steil von 1,75 Meter auf 2,35 Meter im Schwimmerbereich ab und geht über in eine Sprunggrube von 3,50 Metern Wassertiefe auf der Westseite.

Nach der Wende wurde eine offene Filteranlage nachgerüstet, um die Wasserqualität sicherzustellen und die zu diesem Zeitpunkt per Gesetz und Verordnung vorgegebenen Wasserwerte erfüllen zu können.

In den vergangenen Jahren hatte das Schwimmbad wieder und wieder mit immensen Wasserverlusten zu kämpfen. Im Jahr 2005 wurde deshalb das Schwimmerbecken mit einer Folie ausgekleidet. Das Provisorium der Einström- und Absaugkanäle und der Skimmer zur Oberflächenabsaugung seien in diese Folienauskleidung integriert worden. Auch wurden die vorhandenen Startblöcke entfernt.

Nun ist die Folie erneut undicht - trotz Instandhaltungsarbeiten. Und wieder "läuft das Wasser in Größenordnungen davon", informiert der Architekt. Und auch die Fallschutzplatten seien dringend sanierungsbedürftig. Darauf weist der zuständige Amtsleiter Danny Brohm hin. Eine kurzfristige Sanierung wäre laut seiner Einschätzung zwar möglich, doch nicht sinnvoll. Als Flickschusterei bezeichnet Bürgermeister Tilo Kummer eine solche. 50 000 bis 100 000 Euro würde es kosten - Geld, das in die Sanierungsarbeiten gesteckt werden könnte. Und genau diesen Weg möchte die Stadt nun gehen: Das Freibad soll saniert werden. Zwei Varianten stehen zur Debatte. Und Bürgermeister Kummer möchte - wie im Wahlkampf versprochen - die Bad-Nutzer einbeziehen. Sie sind aufgerufen, sich in den kommenden drei Wochen für eine dieser Varianten zu entscheiden . . . ks

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