Dieses Jahr hat der Halloween-Fan natürlich auch wieder Kürbisse geschnitzt. Die Flachensbergers haben die Pflanzen zu diesem Zweck im Garten der Familie angebaut. "Unsere eigenen haben aber nicht ausgereicht, deshalb mussten wir Nachschub besorgen und einige große Kürbisse zukaufen", berichtet Jenny Flachsenberger. "Die haben wir dann ausgehöhlt vor unserem Haus dekoriert."
Immer mehr Besucher
Die groteske Ansammlung furchteinflößender Dekoration hat sich in der Stadt herumgesprochen. Mit den Jahren sind die Besucher am Halloween-Abend immer mehr angestiegen. Gruppen von Jugendlichen, Kinder mit ihren Eltern und Schaulustige pilgerten zum Haus. "Sogar Leute aus anderen Landkreise kamen im vergangenen Jahr zu uns und fragten, ob sie auch mal fotografieren dürfen", erzählt Oma Gertraut Flachsenberger. Nicht alle Kinder überwinden sich, zur Haustür zu laufen, denn der Weg dorthin ist an Schaurigkeit kaum zu übertreffen. An drei Pavillons baumeln Horror-Clown und Leichen, Grabsteine weisen den Weg zur Tür und ein beängstigender Geisterprofessor muss ebenfalls passiert werden.
Im vorigen Jahr schafften es 163 kleine, kostümierte Besucher an die Haustür und gleich dreimal so viele Erwachsene pilgerten zum Haus und staunten. Für alle Kinder, die dann den Spruch "Süßes oder Saures" an der Haustür aussprechen, hält Jenny Flachsenberger jede Menge Süßigkeiten bereit: Stolze 27 Kilogramm Bonbons hat die Familie dieses Jahr für die Kinder eingekauft. In den vergangenen Jahren backte die Familie sogar schaurige Küchlein, passend zur Geister-Nacht mit roter Farbe - zum verwechseln ähnlich mit frischem Blut.
Die Nachbarschaft hat ihren Süßigkeitenbestand für den Donnerstagabend ebenfalls ordentlich aufgestockt, denn die vielen Kinder klingeln auch dort. An die außergewöhnliche Dekoration der Flachsenbergers kommen sie nicht heran. Aber sie schauen gerne bei ihnen vorbei, um sich ordentlich zu gruseln.
Der finale Aufbau
Für den aktuellen Festtag packt Jenny Flachsenberger noch mal eine Schippe obendrauf. Der finale Aufbau am Donnerstagvormittag wird etwa sechs Stunden dauern. Drei Pavillons müssen aufgestellt werden, um die ganzen Halloween-Gestalten aufhängen zu können. Am Wohnwagen schwebt bereits jetzt eine Skelett-Hexe mit Hut auf einem Besen und im Inneren ist der Wohnwagen mit schaurigen Spinnen, blutverschmierten Totenköpfen, abgetrennten Gliedmaßen und einer großen Axt ein schauriger Blickfang. Das Dekorations-Highlight für Jenny Flachsenberger ist erneut der "Reaper" - ein düster gekleideter Sensenmann, der die Kinder in den vergangenen Jahren bereits zu tiefst erschreckt und bei den Schaulustigen "für Furore gesorgt hat", erzählt sie. Die leuchtenden Lichterketten und die elektrische Ausstattung werden erst am Donnerstagnachmittag im Außenbereich geschmückt. Am Abend sollen dann ein Kessel qualmen, Gespenster schwirren und flimmern sowie mit schaurigem Gewimmer und Geheul herumfliegen. Ein Leichnam wird erschreckend ächzen, um den Grusel-Faktor auf ein hohes Niveau zu heben. Eben typisch Halloween.
Obwohl die Vorbereitung und der Halloween-Tag selbst besonders für Oma Gertraut Flachsenberger und die vielen Kinder unheimlich wirkt, hat ihre Enkelin Jenny ein Grinsen im Gesicht und sagt: "Es sind doch alles nur Puppen." Bereits am Freitag wird alles vorbei sein. Die leblosen Gestalten werden dann wieder sorgfältig verpackt auf dem Dachboden gelagert - bis sie im kommenden Jahr ihren nächsten Auftritt bekommen.