Coburg - Noch bevor Vorsitzende Richterin Ulrike Barausch am Donnerstagmorgen die Neuauflage des Beiersdorf-Prozesses eröffnet, geht ein leises Raunen durch den Schwurgerichtssaal am Landgericht Coburg. Prozessbeobachter und viele Zuschauer, die fast alle Plätze besetzen, bekommen mit, wie herzlich sich Peter G. und Paul K. mit der besonderen Form eines Handschlags begrüßen, der unter besten Freunden üblich ist. Die beiden Männer, die verschworene Mitglieder eines Motorradclubs waren, haben sich lange nicht gesehen. Vor einem Jahr sind sie schuldig gesprochen worden, den pensionierten Theatermusiker Wolfgang R. in seinem Haus in einer beschaulichen Wohngegend im Coburger Stadtteil Beiersdorf brutal erschlagen haben. Jetzt sitzen sie im Gefängnis: der Ältere, Peter G. aus Coburg, in Bayreuth, der Jüngere, Paul K. aus Hildburghausen, in Kronach.