Der Schriftsteller Navid Kermani hat zwei Kollegen mit Blick auf die Ausladung von Lisa Eckhart vom Harbourfront-Literaturfestival scharf kritisiert. Sie hatten es abgelehnt, mit Eckhart auf der Bühne zu stehen. "Jeder Sender und jeder Veranstalter hat das Recht, Frau Eckhart für weitere Kabarettprogramme einzuladen oder eben nicht. Jedoch Ihre Weigerung, mit Frau Eckhart auf einer Bühne zu stehen, gilt nicht dieser oder jener Aussage, sie gilt nicht der Kabarettistin, sie gilt dem Menschen, den Sie für verächtlich erklären", sagte Kermani vor Beginn seiner Lesung zur Eröffnung des Literaturfestivals am Mittwochabend in der Elbphilharmonie in Hamburg. "Niemand hätte von Ihnen verlangt, nach der Lesung mit Frau Eckhart ein Bier zu trinken. Hingegen die Bühne ist ein öffentlicher Raum, und indem eine unabhängige Jury ihren Roman ausgewählt hat, stand ihr das gleiche Recht zu, diesen öffentlichen Raum zu betreten, wie Ihnen", so Kermani weiter. Zudem zeuge es von "enormer Selbstgerechtigkeit und Unhöflichkeit, eine Kollegin, die missfällt, anonym davonjagen zu lassen". dpa