Bad Liebenstein - Das Liebensteiner Kurtheater ist am kommenden Wochenende zum vierten Mal Gastgeber des Bundesfilmfestivals Dokumentarfilm, das der Bundesverband Deutscher Film-Autoren organisiert. Von 23. bis 25. April werden dort Dokumentarfilme nichtkommerzieller Filmemacher aus dem ganzen Land gezeigt - zusammengenommen rund zwölf Stunden Film. Projiziert werden 44 Filme, in denen es um Begegnungen mit Menschen und ihren Geschichten, Porträts, erlebte Zeitgeschichte oder Reiseberichte geht.

Im Film "Drei Tage im November" zum Beispiel wird die Öffnung der Mauer am 9. November 1989 in Berlin noch einmal lebendig. Ein anderer Streifen porträtiert einfühlsam eine 80jährige Bildhauerin. Kölner Autoren zeichnen eine Momentaufnahme aus dem Leben von Marion Gräfin Dönhoff. Ein Filmer aus Limburg, der den Minenkampf im ersten Weltkrieg dokumentiert, sagt: "Wir müssen unseren Kindern davon erzählen und mithelfen, damit Kriege der Vergangenheit angehören." Weitere Filme thematisieren das Welterbe Wartburg, das Leben Heinrich Schliemanns, die Suche nach dem El Dorado, zeigen Hamburg als wachsende Stadt, Leipzig im Wandel, Eindrücke von Lourdes, die Glockengießerei der Benediktinerabtei Maria Laach oder Impressionen aus dem Zirkus Knie.

Auch Thüringer Filmemacher sind mit dabei: Michael Jahn aus Masserberg porträtiert zwei ehemals verfeindete Grenzer am Eisernen Vorhang, die heute gemeinsam daran arbeiten, damit sich Geschichte nicht wiederholt. Im Film "ganz andere Zeiten" versucht ein Schülerteam des Humboldtgymnasiums Weimar den Zusammenhang von Weimarer Verfassung und Grundgesetz aus ihrem Blickwinkel zu beleuchten. Die dritte Doku ist der Beitrag "Das KZ-Außenkommando S III - eine Spurensuche" von der Evangelischen Jugend Ohrdruf-Gräfenhain. Alle Filme werden von einer Fachjury öffentlich diskutiert.

Eröffnet wird das Festival am 23. April um 17 Uhr im Kurtheater. Zu einem Abend unter Filmfreunden treffen sich Autoren und Gäste am Samstag im Kaisersaal des Hotels Kaiserhof. Sonntagnachmittag werden die Preise vergeben (www.filmverband-thueringen.de). red