Ende dieses, spätestens Anfang kommenden Jahres soll es zudem eine neue Ausstellung gebe, bei der Besucher per Virtual Reality-Brille etwa Proben von Ekhof und seiner Gruppe erleben können. Dreharbeiten dafür sollen möglichst bald starten, so Karthe. Unbeachtet soll der 12. August in diesem Jahr aber trotzdem nicht bleiben. Zumindest eine kleinere Veranstaltung im Schlosspark unfern vom Theater ist Karthe zufolge geplant.
Der gebürtige Hamburger Ekhof kam 1774 über Weimar nach Gotha. Mit seinem Namen ist die Entwicklung der realistischen Schauspielkunst verbunden, aber auch die Errungenschaft, die mit der Anerkennung der Schauspielerei als Beruf einherging.
«Er stand am Anfang einer Veränderung im Schauspielwesen, war sehr ideenreich und innovativ gewesen», erklärte Karthe. Er habe etwa die Idee angestoßen, dass ein Schauspieler aus seinem Inneren heraus und im Zusammenspiel mit anderen eine Rolle entwickelt.
Auch die Idee, für eine Rolle in ein Kostüm zu schlüpfen, statt Alltagskleidung zu tragen, habe Ekhof früh vertreten. «Ein Bettler sollte aussehen wie ein Bettler, ein Edelmann wie ein Edelmann», so Karthe. Dass Darsteller ihre Sprache und ihre Mimik schulen sollten, auch das sei eine Vorstellung Ekhofs gewesen - sein Meisterschüler August Wilhelm Iffland setzte vieles davon um und wurde ein Bühnenstar seiner Zeit.
Ekhof stieß aber auch noch ganz praktische Veränderungen für Schauspieler an: Kein Umherziehen mehr als Wanderkomödianten, sondern Festanstellungen und Pensionskassen etwa. «Sehr moderne Ansätze für die damalige Zeit», so Karthe.