Koons ist der teuerste zeitgenössische Künstler der Welt. Viele sehen in dem Geschenk einen kommerziellen Coup, so wie der ehemalige Kulturminister Frédéric Mitterrand. Koons sei das Symbol einer industriellen, spektakulären und spekulativen Kunst geworden, sein Atelier und seine Händler multinationale Luxus-Unternehmen, schrieb er in einer Kolumne. Denn die auf über drei Millionen Euro geschätzten Herstellungskosten trägt nicht der Künstler, sondern französische und amerikanische Sammler und Mäzene. Zu ihnen gehört auch François Pinault. Der steinreiche Unternehmer und bedeutende Kunstsammler besitzt mehrere Museen und zahlreiche Werke von Koons.
Angefertigt wird das tonnenschwere Werk, dessen Installation im Frühjahr geplant ist, bei einem Unternehmen in Steinbach-Hallenberg. Koons selber hat sich zu dem Streit bislang nicht geäußert. Auf den geplanten Standort scheint der Star offensichtlich nicht verzichten zu wollen. Frankreichs Kulturministerin befindet sich in einer delikaten Situation. Wie ihre Lösung aussehen wird, weiß bislang noch niemand. Doch der einflussreiche französische Dachverband der Kunstgalerien (CPGA) hat in einer Pressemitteilung bereits wissen lassen, dass er gegen jeden Standort sei, der sich in der Nähe einer Kunsteinrichtung befinde.