Schmalkalden/Weida Mikwe, Bauhaus & Schlösser: Denkmaltour auf Wohnzimmercouch

Die Osterburg ist in der Ferne zu sehen. Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Vom heimischen Wohnzimmer aus digital durch Thüringens Denkmal-Landschaft surfen: Der Tag des offenen Denkmals machte das Interessierten aus der ganzen Welt am Sonntag möglich.

 
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Mit Video- und Audioführungen, Fotostrecken und 360-Grad-Rundgängen haben sich zahlreiche Thüringer Baudenkmäler am Sonntag digital präsentiert. 50 Veranstaltungen listete die Deutsche Stiftung Denkmalschutz aus dem Freistaat auf ihrer Homepage zum Tag des offenen Denkmals. So konnten Interessierte nicht nur aus Thüringen selbst per Audio-Guide die erst Ende August neu eröffnete «Brehms Tierwelt» in Renthendorf von der heimischen Couch aus erkunden. Die Stadt Schmalkalden präsentierte eine Videoführung zu ihrer Kellermikwe. Das rituelle jüdische Tauchbad war 2015 bei archäologischen Untersuchungen entdeckt worden.

Weitere Angebote gab es etwa zum Neuen Schloss Hummelshain, der Stadtkirche St. Michael in Jena, dem technischen Denkmal Zuckerfabrik Oldisleben und verschiedenen Orten des Weimarer Bauhauses. Auch das Innenleben der Osterburg in Weida konnten Interessierte bei einem 360-Grad-Rundgang online erleben. Die mittelalterliche Burg war einst Regierungssitz der Vögte von Weida. Laut Denkmalschutz-Stiftung sollen die verschiedenen Formate bis Ende September auf der Homepage einsehbar bleiben.

Der Tag des offenen Denkmals stand dieses Jahr unter dem Titel «Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.». In den Vorjahren hatten jeweils Zigtausende Menschen in Thüringen den Aktionstag im September genutzt, um einen Blick in sonst oftmals nicht oder kaum zugängliche historische Stätten zu werfen. Wegen der Corona-Pandemie wurde der Denkmaltag dieses Jahr allerdings vorwiegend ins Internet verlagert, um größere Besucherströme zu vermeiden. Deswegen gab es anders als in den Vorjahren auch keine zentrale Thüringer Eröffnungsfeier.

Dennoch wurde Interessierten in Thüringen auch vor Ort die Chance geboten, Baudenkmäler zu erkunden. So hatte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland mehrere Kirchen geöffnet. Auch wurde unter Hygieneauflagen etwa zu Führungen im Alten Schloss Dornburg sowie dem neu restaurierten Schallhaus auf Schloss Heidecksburg geladen.

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