"Schwarzach 23 - Und das mörderische Ich" - am Montag, 20.15 Uhr, im ZDF gesehen

Es ist ein Ritt auf Messers Schneide. Der letzte Fall der ZDF-Minireihe "Schwarzach 23" strapaziert mit einer überkonstruierten Geschichte noch mehr als in den Vorgängerepisoden die Glaubwürdigkeit des Geschehens. Der Chef der Mordkommission, Franz Germinger, hat einen Doppelgänger, der sich als sein Zwillingsbruder Maxim Adamov herausstellt und der im Auftrag der Drogenmafia die Münchner Kripo unterwandern soll. Es geht um nichts Geringeres als um Leben und Tod einer Figur, die uns trotz oder gerade wegen aller Ambivalenz und Skurrilität ans Herz gewachsen ist und um seinen verlogenen, aber liebenswerten Clan samt Freunden, aber auch um Gefühle und ein bisschen Beziehungsgeplänkel.

"Schwarzach 23" war schon immer eine etwas andere Krimireihe voll schrägem Humor und Action, jetzt geht sie leider zu Ende. Mit dem vierten Fall ist Schluss, aber in dem haut Autor Christian Jeltsch noch mal so richtig schön auf den Putz. Ein schwuler Autoverkäufer (Arnd Klawitter), ins Mafia-Drogengeschäft verwickelt, sein toter Kompagnon, mit Insulin vergiftet im Linienbus, verrückte Eltern (Friedrich von Thun, Gundi Ellert), die in rosa Farbe ihren dritten Frühling erleben, Schwester Anna (Marlene Morreis), in die sich der schwule pakistanische Kollege Sharif (Serkan Kaya) aus Salzgitter verknallt und ein schlecht gelaunter Kommissar, der seinen Kollegen Karl (Jockel Tschiersch) niedermacht, Speedys (Leonard Kunz) Avancen widersteht und plötzlich seinem mörderischen Ich gegenübersteht. Maximilian Brückner glänzt in einer Doppelrolle inmitten eines superben Ensembles, Regisseur Matthias Tiefenbacher packt in den Mix aus Komödie, Krimi und Familiensage viel Spannung hinein.