Bin erstaunt, dass so viele Menschen an Büchern gefallen gefunden haben", schreibt uns Margitta Pfränger. Das, liebe Frau Pfränger, sind wir auch. Als Suhlerin kauft sie nicht im Netz, sondern "stets im Suhler Buchhaus". Auch das soll in Zeiten wie diesen erwähnt werden. Zu ihren Lieblingsbüchern gehören alle Werke von Landolf Scherzer und eines von Susanne Bimek: "Leo - Bekenntnisse eines Optimisten" , das 2018 im Zella-Mehliser Heinrich-Jung-Verlag erschienen ist. "Das habe ich schon zwei Mal gelesen", schreibt Margitta Pfränger.

Lesetipps gesucht

Was lesen, wenn einem zu Hause die Decke auf den Kopf zu fallen droht? Vielleicht das, was andere auch spannend oder unterhaltsam finden! Sie sind ein begeisterter "Bücherwurm" und finden: Da sollten andere auch mal rein schmökern. Sie sind Buchhändler und glauben: Genau das Buch wäre doch etwas für langweilige Stunden. Oder Sie sind Bibliothekar und haben noch einen coolen Tipp im Regal. . . Egal ob Kinder- oder Jugendbuch, ob Roman, Erzählung, Lyrik-Band oder Sachbuch: Schreiben Sie uns Ihren Lese-Tipps. Wir geben sie an unsere Leserinnen und Leser weiter.

Unsere Adresse: kultur@freies-wort.de

Anderen Lesern empfehlen möchte sie auf jeden Fall den neuen Roman von Lutz Seiler. Nach "Kruso" erschien im März "Stern 111" (Suhrkamp) des in Thüringen geborenen Schriftstellers. Für dieses Buch erhielt er gerade den Preis der Leipziger Buchmesse. Mit Gewinn gelesen hat Frau Pfränger auch ein Buch von Else Buschheuer: "Hier noch wer zu retten?" (Heyne-Verlag), fragt die Autorin. Besonders die Unterzeile hat es der Suhlerin angetan: "Über die Liebe den Tod und das Helfen". Schonungslos schreibe Buchheuer über unsere gesellschaftlichen Verhältnisse. Wem das zu viele Probleme auf einmal sind, dem ei ein anderer Tipp unserer Leserin weitergegeben: Michelle Marly: "Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe" (Aufbau-Verlag). Es geht natürlich um die legende über Coco Chanel. "Ein toller Roman", findet Margitta Pfränger.

Lesen als Zeitvertreib

"Ich vertreibe mir die Zeit mit Lesen", schreibt uns Ingrid Breunung. Sie findet Gefallen an den Romanen von Lucinda Riley. Die Autorin hatten wir unlängst an dieser Stelle erwähnt. Zur Zeit liest Frau Breunung "Die Sonnenschwester" (Goldmann-Verlag): "Das Buch hat 815 Seiten und ist vom Anfang bis Ende spannend geschrieben", findet Ingrid Breunung. Und sie hat Glück gehabt: "Ich konnte es mir noch in unserer Bibliothek in Bad Salzungen ausleihen, ehe sie aus bekannten Gründen schließen musste. Ich bin jetzt beim letzten Roman der Reihe von Lucinda Riley angelangt und immer noch begeistert."

"Tolle Idee, auf gute Bücher aufmerksam zu machen", findet Kerstin Schmidt. Sie hat gleich drei Empfehlungen auf Lager: "Die andere Hälfte der Hoffnung" , "Wer das Schweigen bricht" und "Trümmerkind" . Alle Bücher sind von der mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichneten Autorin Mechthild Borrmann (Droemer Taschenbuch). "Ich habe diese Bücher in Null Komma Nichts verschlungen", meint Kerstin Schmidt und bekennt: "Ich lese für mein Leben gern. Gerade in dieser angespannten Zeit können Bücher wahre Schätze sein, um diese schwierige Zeit zu überstehen und um sich ein bisschen abzulenken." Das sehen wir genauso.

Alles über das Geld

Einen einzigen, dafür aber fulminanten Lesetipp hat Gisela Krömer: "Die Leben der Elena Silber" von Alexander Osang (S. Fischer-Verlag). "Mit journalistischer Beobachtungsgabe" wird das Schicksal von Frauen und deren Familien über fünf Generationen im 20. Jahrhundert beschrieben", sagt Frau Krömer. Und: "Ich habe auch Parallelen zum eigenen Leben in dieser Zeit gesehen." Ihr Fazit: Sehr lesenswert! Dem können wir uns aus eigener Kenntnis des Buchs anschließen.

Peter Nürnberg empfiehlt unserer Leserinnen und Lesern "Das Mädchen" von Edna O’Brien. Der Roman ist gerade bei Hoffmann und Campe erschienen. Am Beispiel des Mädchens Maryam schildert die irische Schriftstellerin das Schicksal der 2014 von der Terrororganisation Boko Haram entführten nigerianischen Schülerinnen. "Die Ich-Erzählung verlangt dem Leser einiges, ist aber unbedingt zu empfehlen", schreibt Peter Nürnberg. Für ihr Buch hat die Autorin selbst in Nigeria recherchiert.

Adolf Holland-Cunz aus Steinbach-Hallenberg schreibt uns: "Wer gerne wissen möchte, wie unser Geld wirklich funktioniert und jetzt Zeit dazu hat, dem empfehle ich: ‚Das Geldsyndrom‘ von Helmut Creutz (Verlag Thomas Kubo)." Wer es nicht kaufen möchte, der findet es vielleicht in einer Bibliothek, die in diesen Zeiten Bücher auch nach Bestellung ausliefert. "Die Stadtbibliothek in Steinbach-Hallenberg hat es auch", schreibt Herr Holland Cunz. Und meint: "Trotz des kniffeligen Themas sei es allgemeinverständlich geschrieben.

Nach der Corona-Krise wird das Thema Klimaschutz wieder mehr an Bedeutung gewinnen. Davon ist Dominic Vogel aus Vacha überzeugt. Und er glaubt: Zurecht. Mit seinem Buchtipp möchte er eine Diskussion anregen. Der Autor Peter Wohlleben, schreibt Vogel, habe es geschafft, "das Thema Wald wieder in den Fokus der Zivilgesellschaft zu rücken. Leider vermittelt er ein märchenhaftes und vermenschlichendes Bild, das gegenüber biologischen Grundkenntnissen wenig haltbar ist." Wer sich demselben Thema aus anderem Blickwinkel näher möchte, dem empfiehlt er den Autor Torben Halbe und das Buch "Das wahre Leben der Bäume" (Woll Verlag).

Im Gegensatz zu Peter Wohllebens beschreibe Halbe "ein realistisches Gesamtbild des einzelnen Baumes und Waldes. Bäume besitzen nämlich keine Sprache, besitzen keine Wahrnehmung (Hören und Schmecken), kein Bewusstsein oder gar Moral". Das Buch von Halbe ei ein Muss für alle Wohlleben-Leser. "Vor dem Hintergrund des Klimawandels und den umfänglichen Leistungen sowie Funktionen des Waldes halte ich es für unabdingbar auf einer Ebene sprechen und diskutieren zu können." Wissenschaftliche Fakten, schreibt Vogel, werden von Torben Halbe verständlich vermittelt.

"Lesen ist Atmen", sagt Ulrike Blechschmidt ihren Schülern. "Die quittieren das nachsichtig lächelnd", schreibt sie uns. Und fragt: "Warum nicht einmal in diesen merkwürdigen Zeiten zu einem Sachbuch greifen?" Ihr fällt das der amerikanische Schriftsteller und Journalist Bill Bryson ein: "Eine kurze Geschichte von fast allem" (Goldmann Verlag). "Mein Exemplar war schon abgegriffen, als ich es aus einer der in Zella-Mehlis befindlichen Bücherzellen gefischt habe", schreibt Frau Blechschmidt. "Sachbuch, och nö, werden manche denken. Aber dieses ist tatsächlich sehr unterhaltsam geschrieben." Dem können wir absolut beipflichten.

Um Corona kommt man allerdings nicht ganz herum, denn auf Seite 381 stößt der Leser auf das Kapitel "Eine kleine Welt", das Bakterien und Viren ausführlich beschreibt, ohne natürlich schon etwas von der gegenwärtigen Krise gewusst zu haben. "Insgesamt hat das Buch stattliche 605 Seiten. Man kann sich also eine ganze Zeit lang auf unterhaltsame Art bilden", so Ulrike Blechschmidt, die allen Leserinnen und Lesern wünscht: "Bleiben Sie gesund und neugierig!"

Als "Viel- und Immerleserin" hat sich Yvonne Maul aus Römhild einen ganzen Bücherstapel ihrer Lieblingsbücher "zum wiederholten Lesen" bereit gelegt. Ihre Tipps für andere Lese-Ratten: "Die Asche meiner Mutter" von Frank McCourt (Luchterhand) - "eine berührende Geschichte einer Kindheit", "Die Säulen der Erde" von Ken Follett (Lübbe) - "ein toller historischer Roman mit vielen Facetten und Einsichten", "Der Circle" von Dave Eggers (Kiepenheuer & Witsch) - "ein gleichermaßen bedrückender wie aufrüttelnder Roman der digitalen Generation", "Mahlzeit - berühmte Thüringer bitten zu Tisch" von Christian Hill und Barbara Kösling (Bussert und Stadeler) - "ein tolles Buch mit Anekdoten und Geschichten von Goethe bis Herbert Roth und deren kulinarischen Vorlieben". Und nicht zu vergessen für Freunde des schwarzen Humors "Küsschen Küsschen" von Roald Dahl (Rowohlt) - "Kurzgeschichten mit Wendungen, Witz, Ironie und Humor.

Auf dem Reader

"Bücher begleiten mich seit mein Opa mich vor mehr als 50 Jahren mit in unsere kleine Dorfbibliothek nahm - die schönsten Stunden der Woche", erinnert sich Gabriele Schmidt aus der Gemeinde Rhönblick. "Voller Stolz trug ich meine Buchschätze nach Hause und las sie mit Opa oder alleine. Bücher sind bis heute meinen treuen Begleiter, die ich nicht missen möchte. Manchmal denke ich sogar, nicht ich suche die Bücher, sondern sie mich." Wegen eines Augenleidens bevorzugt Frau Schmidt E-Books - Auf dem Reader lässt sich auch größere Schrift einstellen. "Mittlerweile", schreibt sie, "trage ich eine richtige kleine Bibliothek in meiner Tasche mit mir spazieren. Aber ein richtiges Buch und das Stöbern in einem Buchladen ist doch viel, viel schöner. Deshalb wünsche ich allen kleinen und großen Buchläden viel Glück in dieser schwierigen Zeit".

Auch sie hat Tipps für unsere Leserinnen und Leser: Marie Adams "Der kleine Buchladen der guten Wünsche" (Blanvalet Verlag), dann ein Buch der Vielschreiberin Petra Durst Benning: "Die Fotografin" (Blanvalet Verlag), Martina Sahlers "Die englische Gärtnerin" (Ullstein) oder "Der Bote" von Sergio Bambaren (Giga-Verlag). "Einer meiner Lieblingsautoren seit vielen Jahre", schreibt Frau Schmidt. "Ich wünsche allen Bücherfreunden Freude mit ihren Bücherschätzen - bestellt bei ihrem Buchhändler vor Ort!" Dem wollen wir uns gerne anschließen.