Nach Vorwürfen mehrerer Frauen wegen sexueller Belästigung und einer überstandenen Corona-Infektion hat Opernstar Plácido Domingo sein Bühnencomeback gegeben. Der 79-jährige Spanier trat am Samstagabend vor dem Palast von Caserta unweit von Neapel in Süditalien in der Hauptrolle von Giuseppe Verdis "Simon Boccanegra" auf. "In meinem ganzen Leben habe ich nie so viel Zeit ohne Singen verbracht", sagte Domingo in einem Interview zur gut halbjährigen Pause. Das Comeback in Italien sei für ihn deshalb "sehr bewegend". Sein bis dahin letztes Konzert hatte Domingo am 19. Februar in der mexikanischen Gemeinde Tequila gegeben. Am 22. März hatte er dann aus Mexiko mitgeteilt, er sei an Covid-19 erkrankt. Domingo betonte erneut, seine öffentliche Entschuldigung im Februar an die mutmaßlichen Opfer sei fälschlicherweise als Schuldeingeständnis interpretiert worden. "Wie ich mehrfach erklärt habe, habe ich niemals Übergriffe begangen." Im Zuge der MeToo-Bewegung hatten Frauen Domingo Übergriffe vorgeworfen. Die nächsten Auftritte: Am 28. und 29. August in Verona und am 9. September in der Wiener Staatsoper. Danach gibt er am 26. September ein Konzert in der Kölner Lanxess Arena. dpa