Feuilleton Annett Louisan singt "Kitsch"

Heute erscheint das neunte Studio-Album von Annett Louisan. Foto: Pedersen/dpa Quelle: Unbekannt

Mit Annett Louisan verbinden Fans poetische Chansons und eine engelsgleiche Stimme. Auf ihrem neuen Coveralbum bleibt sie sich treu - und erfindet sich doch neu.

 
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Lionel Ritchie, Marianne Rosenberg, die Backstreet Boys: Mit ihrem Coveralbum "Kitsch", das heute erscheint, unternimmt Song-Poetin Annett Louisan einen Ritt durch die Pop- und Rockgeschichte. Die 14 Lieder, darunter Schmonzetten wie "Words" oder "Reality", haben für die Sängerin eins gemeinsam: "Gefühl. Fast schon zu viel Gefühl." Darum auch der Albumtitel.

"Für mich bedeutet Kitsch nichts Negatives. Es ist was Wunderschönes. Vielleicht schon etwas zu schön, um wahr zu sein", sagt Louisan. Das Album sei eigentlich gar nicht geplant gewesen. Doch dann kam Corona. Die aktuelle Tour der Musikerin wurde abgesagt, im Lockdown entstand die Idee zu einem erneuten Coveralbum, die in nur wenigen Monaten Realität wurde. Doch während sie auf "Berlin - Kapstadt - Prag" 2016 ausschließlich deutsche Lieder von Rammstein, Udo Jürgens oder Marteria coverte, wagt sich Louisan erstmals in ihrer Karriere an die englische Sprache.

"Wenn man sich zu sicher fühlt, macht es auch keinen Spaß mehr. Das ist keine Herausforderung", erklärt die Songwriterin, die eigentlich Annett Päge heißt und in Sachsen-Anhalt aufwuchs. Seit 2004 ist sie fester Bestandteil der deutschen Musikwelt. Dank des leicht lasziven Textes ihrer Debütsingle "Das Spiel" verpassten ihr die Medien eine Art Lolita-Image. Doch das hat die Mutter einer dreijährigen Tochter längst hinter sich gelassen.

Ihre Stimme hat einen hohen Wiedererkennungswert. Selbst einem Rockklassiker wie "Friday I‘m In Love" von The Cure verleiht die 1,52 Meter große Sängerin ihre ganz eigene, melancholische Note. Auch bei ihrer Version des Helene-Fischer-Gassenhauers "Atemlos durch die Nacht" wird niemand auf die Idee kommen, auf dem Tisch zu tanzen. Und so ist das mittlerweile neunte Studioalbum der Musikerin ein typisches Annett-Louisan-Album - bloß in ungewohnter Sprache. dpa

Annett Louisan: "Kitsch" (Ariola)

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