Die gute Nachricht: Die Bürger sollen weiterhin die Dienstleistungen der Verwaltung in Anspruch nehmen und diese auch besuchen können. Einen laufenden Publikumsverkehr darf es aufgrund der aktuellen Verfügung des Kreises jedoch nicht geben. "Die Dienste werden weiter verrichtet", so Vizelandrat Udo Schilling (CDU). Das bedeutet: Wer sein Auto zulassen möchte, kann das weiterhin tun, muss sich aber vorher telefonisch anmelden und wird dann einzeln abgefertigt. So will die Verwaltung erreichen, dass das Wartezimmer immer nur jeweils mit einer Person besetzt ist. Auch alle anderen Bereiche und Ämter des Landratsamtes sollen weiterhin ihre Dienste anbieten - allerdings auch hier nur nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung.
Kommt es dann aber nicht unweigerlich zu einem großen Publikumsstau? "Ja", sagt Schilling und appelliert daher an die Bürger, nur in tatsächlich dringenden Fällen Termine zu vereinbaren und ansonsten, so weit möglich, abzuwarten. Im Versorgungsamt und in allen Anlaufstellen des sozialen Bereichs, wo traditionell hohes Besucheraufkommen herrsche, sei das ebenso wichtig, wie der Vizelandrat weiter ausführt. "Alles was schriftlich oder per Telefon geht, sollte auch auf diese Weise geklärt werden."
Darauf verweist auch die Sprecherin des Landratsamtes, Sandra Blume. Kontakte in der Einrichtung sollten auf das Notwendigste beschränkt werden. "Wer Dinge aufschieben kann, sollte das tun", so Blume. Das sei auch im eigenen Interesse der Bürger, für die sich die Wartezeiten mit jeder weiteren Anfrage logischerweise erhöhen. Angesichts der derzeitigen Ausnahmesituation hofft man in der Verwaltung darauf, dass sich das Ganze "einpendeln" wird. Die Sicherheitsvorkehrungen gelten in erster Linie auch, um die eigenen Mitarbeiter zu schützen. Denn eine funktionierende Verwaltung ist in Krisenzeiten wie jetzt essenziell, sagt der Vizelandrat und fügt hinzu, dass auch die Gemeindeverwaltungen im Kreis zur "Abschottung" gezwungen seien, aber ähnlich wie das Landratsamt weiter ihre Dienste anbieten.
"Noch einige Wochen"
Wer nun ahnungslos und ohne vorherige Anmeldung im Landratsamt vorbeikommt, wird zunächst zwar nicht hereingelassen, aber nicht unbedingt abgewiesen. Sprecherin Sandra Blume erklärt, dass in dringenden Fällen auch an der Pforte geprüft werden kann, ob ein Termin frei ist. Sie verweist aber darauf, dass er nur um Ausnahmen geht. Grundsätzlich sei es nicht so gedacht, dass Bürger ohne Anmeldung kommen und vor Ort fragen, ob ein Termin möglich sei.
Wie lange der Krisenmodus dauern wird, lässt sich schwer sagen. Zumindest gilt das Ganze erst mal, so lange die Allgemeinverfügung des Kreises - bis 19. April - in Kraft ist. Es ist aber durchaus möglich, dass die Zwangsschließungen in ganz Thüringen anschließend in die Verlängerung gehen. "Wir haben wohl noch einige Wochen vor der Brust", schätzt Krisenstabsleiter Becker.