Bad Salzungen Starkregen flutet Straßen und Keller im Wartburgkreis

Feuerwehrleute aus dem Wartburgkreis waren von Montagabend bis Dienstag unermüdlich im Einsatz. Der Starkregen hatte Keller geflutet, Straßen und Plätze überspült. In Dietlas war ein Hang abgerutscht.

 
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Bad Salzungen - 53 Mal wurden die Freiwilligen Feuerwehren in der Zeit von Montag, 17.09 Uhr, bis Dienstag, 9.50 Uhr, zum Einsatz in etlichen Orten, vor allem im Südkreis, gerufen, teilte die Pressestelle des Landratsamtes mit.

Für die Bad Salzunger Feuerwehr gab es bei dem Starkregen am Montag so viel zu tun, dass sie um Hilfe bitten musste. Kameraden der Feuerwehren Unterrohn, Oberrohn, Kaltenborn, Langenfeld und Ettenhausen eilten in die Kreisstadt. Insgesamt mussten 15 Einsätze - teilweise parallel - bewältigt werden. Die rund 70 Kameraden waren bis Mitternacht beschäftigt.

Betroffen waren vor allem Kaltenborn, Langenfeld und einige Straßenzüge in Bad Salzungen. Keller liefen voll Wasser, Schlammlawinen zogen sich durch Grundstücke und Straßen, mehrere Fahrbahnen waren stark überflutet und nicht mehr passierbar. Die Führungsunterstützungsgruppe koordinierte die Einsätze der Kräfte und Fahrzeuge mehrerer Feuerwehren an den Einsatzstellen in der Stadt und den Ortsteilen. Sandsäcke wurden befüllt und verlegt, mehrere Keller mussten ausgepumpt werden. Es erfolgten teilweise Straßensperrungen, unter anderem auch auf der Bundesstraße 62, da die Kanaleinläufe die Wassermassen nicht mehr aufnehmen konnten.

Am Dienstag beseitigen die Mitarbeiter des Bauhofs Bad Salzungen noch den Schlamm. Die Schadenshöhe steht noch nicht fest.

In der Rhön hatten die Einsatzkräfte ebenfalls gut zu tun.

Auch die Krayenberggemeinde war vom Starkregen betroffen. Zum Glück blieb die Gemeinde von bleibenden Schäden verschont, betont Bürgermeister Ingo Jendrusiak (parteilos). Überspülungen von Straßen gab es zwischen Merkers und Kieselbach und am Kirstingshof. Am stärksten betroffen war nach Auskunft des Bürgermeister der Ortsteil Dietlas. Aufgrund der erneuten Niederschläge waren am Dienstagmorgen vom Riesenberg Schlamm- und Geröllmassen auf die Dorfstraße weiter in die Teichstraße und in Richtung Feuerwehr-Grundstück gespült worden. Ebenfalls am Dienstagmorgen war laut Jendrusiak im Berger Weg in Dietlas ein Privathang abgerutscht und hatte die Zufahrt zum Berger Weg versperrt. Die Freiwilligen Feuerwehren der Krayenberggemeinde und die Mitarbeiter des Bauhofes waren im Einsatz.

Möglicherweise werde die Gemeinde auch bei der Beseitigung der Restschäden auf die Soldaten der Patenkompanie zurückgreifen, die am heutigen Mittwoch zum Umwelttag Arbeitseinsätze in den Ortsteilen starten wollen. "Wenn die Mitarbeiters des Bauhofes nicht alles schaffen, werden uns die Soldaten sicher bei der Beseitigung der Unwetterschäden unterstützen", so Ingo Jendrusiak, zumal noch einmal Starkregen angekündigt sei.

"Axel" heißt das Tiefdruckgebiet, das für die ergiebigen Niederschläge zuständig ist. Vor allem in der Mitte und im Süden Deutschlands habe es wie aus Kübeln geregnet, erklärte der Meteorologe Lars Kirchhübel vom Deutschen Wetterdienst am Dienstagmorgen. Den bundesweiten Spitzenwert der letzten 24 Stunden lieferten mit 95 Liter Regen pro Quadratmeter die Stationen Hessisch-Lichtenau und Schlüchtern, gefolgt von Birx in der Hohen Rhön mit 93 Liter pro Quadratmeter. Die Regenmengen in der Rhön ließen den Wasserstand der Ulster stark ansteigen. Der Pegel Unterbreizbach/Räsa erreichte am Dienstag mit 2,20 Metern die Alarmstufe 2. mö/wei/sach/sm

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