Ist es für die Lyse zu spät, können nur noch die Folgeschäden eines Schlaganfalls behandelt werden. In der Regel tragen diese Patienten irreparable Schäden davon. Weil das so ist, wird der Schwerpunkt des nächsten Gesundheitsforums die Prävention sein.
Gefährlicher Vorbote eines Schlaganfalls kann das sogenannte Vorhofflimmern sein. Menschen, die unter Vorhofflimmern leiden, haben ein fünffach erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Aber viele Patienten bekommen die Herzrhythmusstörung nicht mit, sagt Jörg Seifert, Oberarzt der Klinik für innere Medizin. Paart sich das Vorhofflimmern mit den Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, erhöhte Fettstoffwerte und Bluthochdruck, ist der Patient gefährdet. Wer darunter leidet, dass das Herz stolpert, eine Enge in der Brust fühlt, an Atemnot leidet und schnell erschöpft ist, sollte den Arzt aufsuchen. Das Vorhofflimmern könne medikamentös behandelt werden und somit einem Schlaganfall vorgebeugt werden.
Auch wenn die Halsschlagader verengt ist, erhöht sich das Risiko, einen Hirninfarkt zu erleiden, enorm, unterstreicht der Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und stellvertretende Leiter des Gefäßzentrums des Klinikums Bad Salzungen, Thomas Schaefer. Eine solche Verengung (Carotisstenose) ist nicht selten. Etwa sieben Prozent der über 50-Jährigen leiden an einer Verengung der Halsschlagader. Das Gefährliche, sie bemerken es nicht. Die Diagnose sei oft ein Zufallsbefund. Deshalb rät der Chefarzt Patienten über 50 Jahre mit erhöhtem Risiko, nach einem Herzinfarkt, mit Übergewicht, Rauchern und Menschen, die an Bluthochdruck leiden, sich die Halsschlagader kontrollieren zu lassen. Der erste Schritt sei eine Ultraschalluntersuchung. Gebe es dabei Auffälligkeiten, können Computertomografie (CT) oder Kernspintomografie (MRT) folgen.
Operiert werden müsse, wenn nur noch 40 Prozent der Halsschlagader durchlässig sind, erklärt Chefarzt Schaefer. Die Operation werde meistens unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die verschiedenen Möglichkeiten, wie der Chirurg eine Verengung der Halsschlagader operieren kann, beispielsweise mittels Ausschälung oder Erweiterung oder Aufdehnung durch Katheter- oder Ballon, wird der Chefarzt während des Gesundheitsforums zeigen.
Gesundheitsforum
Mittwoch, 10. Juni,
16 bis 18 Uhr: Gesundheitsmesse im Foyer des Klinikums
18 bis 20 Uhr: Gesundheitsforum
Schlaganfall: Risiken und Behandlungsstrategien - Dr. Jörg Mengs, Facharzt für Neurologie am MVZ Bad Salzungen, Oberarzt der Stroke Unit am Klinikum
Schlaganfallrisiko senken: Vorhofflimmern behandeln - Jörg Seifert, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin
Schlaganfallrisiko senken: Verengung der Halsschlagader beseitigen - Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und stellvertretender Leiter des Gefäßzentrums am Klinikum Bad Salzungen