Ein außer Kontrolle geratenes Postauto hatte vor reichlich einem Jahr die Mauer des Kirchhofs stark beschädigt. Inzwischen sind die Formalitäten geregelt, nun verzögert die beginnende kalte Jahreszeit den Baustart.
Empfertshausen - An einer steilen Straße in Empfertshausen war er geparkt, ein Transporter der Deutschen Post. Die Bremse löste sich, und das Auto rollte unkontrolliert los, krachte in die Natursteinmauer, welche den Kirchhof umgibt. Nicht nur der Wagen erlitt einige Blessuren - ein Teil der Mauer stürzte ein. Das war am 21. September 2019. Um die Unfallstelle zu sichern, wurden Teile der Mauer auf dem Kirchhof abgelegt und ein Bauzaun wurde zur Absperrung aufgestellt.
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Weil nach einem reichlichen Jahr der Schaden noch nicht repariert ist, wandte sich Bernd Weih aus Empfertshausen an die Redaktion und fragte nach, woran es liegt. Er hat die Information, dass die evangelische Kirchengemeinde, Eigentümer der beschädigten Mauer, und das für die Region zuständige Kreiskirchenamt Meiningen bereits ein Angebot für die Reparatur eingeholt und an die Post weitergeleitet hatten. Weih weist auf ein weiteres Problem hin: "Die Maueröffnung stellt zur Zeit eine Gefahr für eine Überflutung des Kirchengrundstücks bei Starkregen dar." Wenn von der stark abschüssigen Straße "Hopfengarten" nach ergiebigen Niederschlägen Wassermassen herabfließen, würden sie unweigerlich durch die Lücke in der Mauer auf den Kirchhof gelangen.
Empfertshausens Pfarrer Christian Guth bestätigte, dass das Kreiskirchenamt ihm ein Angebot zur Kenntnis gegeben und an die Post übermittelt habe. Die beiden mit dem Unfall beschäftigten Gutachter, jeweils einer von der Kirche und von der Post beauftragt, seien sich einig, dass dieses Angebot akzeptabel sei. Weitere Angebote zu bekommen, sei derzeit schwierig, deshalb wolle das Kreiskirchenamt der Post dringend empfehlen, der Auftragserteilung zuzustimmen.
"Wir kommen für den Schaden auf. Das haben wir bereits im Februar entschieden. Die Kirche braucht nur eine Firma zu beauftragen und dann bei uns die Rechnung einzureichen", erklärt Thomas Kutsch, Pressesprecher der Deutschen Post DHL Group in Frankfurt/Main, auf Anfrage der Redaktion. Der Auftrag hätte bereits im vergangenen Frühjahr ausgelöst werden können, erklärt Kutsch und empfiehlt, dass sich die Verantwortlichen der Kirche daher zeitnah mit den Zuständigen der Post in Verbindung setzen sollten. Letztere ergriffen dann selbst die Initiative, setzten sich mit dem Kreiskirchenamt in Verbindung und es kam zu einer schnellen Einigung. Das Kreiskirchenamt meldete sich am Donnerstag bei der Baugeschäft Kraus GmbH Unteralba und kündigte eine zeitnahe verbindliche Auftragsvergabe an. Mündlich hatte das Amt schon vor geraumer Zeit signalisiert, dass man das Rhöner Unternehmen, welches auf die Sanierung von denkmalgeschützten Bauwerken spezialisiert ist, gerne mit der Reparatur der beschädigten Mauer beauftragen wolle. "Wir arbeiten öfter mit dem Kreiskirchenamt zusammen", sagt Firmenchef Mario Kraus. Mit der Mauersanierung in Empfertshausen könne man jedoch erst im Frühjahr beginnen, sobald das Wetter es zulässt. "Der spezielle Mörtel, den wir hierfür verwenden, muss sehr lange aushärten und verträgt in dieser Zeit keinen Frost", erklärt Mario Kraus. Daher wäre es unverantwortlich, zu Beginn der kalten Jahreszeit damit anzufangen.
