Bad Salzungen - Uhrmacher Andreas Schlegel, der in der Bad Salzunger Ratsstraße ein Geschäft für Uhren und Schmuck betreibt, ist nur zum Teil von der aktuellen Ladenschließung betroffen. Weil er eine angegliederte Werkstatt hat, darf er öffnen. Wochentags jeweils für drei Stunden steht er für Werkstatt-Aufträge zur Verfügung - mit entsprechenden Schutzvorkehrungen. Die Ladentür ist verschlossen, Einlass gibt es nur nach dem Betätigen der Klingel. So regelt er, dass nur immer ein Kunde im Geschäft ist. Markierungen auf dem Boden sorgen für die Einhaltung des nötigen Abstandes. Die Kunden dürfen sich auch nur im Bereich der Ladentheke aufhalten, der restliche Bereich ist abgesperrt. Ein Verkauf von Uhren und Schmuck findet nicht statt. Weggefallen sind auch alle Termine für Ehering-Beratungen. "Hochzeiten finden nicht statt, da bricht auch für andere ein enormer Teil des Geschäftsfeldes weg." Andreas Schlegel denkt da an Veranstalter, Brautausstatter oder Catering-Anbieter. Auch ihn trifft es hart. Man müsse mit einem enormen Ausfall an Einnahmen rechnen. "Das können fast 50 Prozent für das gesamte Jahr sein", schätzt er. Seine Mitarbeiter musste er in Kurzarbeit schicken. Zwar gibt es Soforthilfen, die für den Moment auch eine echte Unterstützung für Einzelhändler seien. "Aber es müssen nicht nur die Ausgaben gedeckt werden. Es muss auch reichen für die Grundversorgung des Einzelhändler", sagt er. Was nicht der Fall sei. Da müssten viele nun von Erspartem leben. "Ich hoffe, dass wir ab dem 20. April wieder öffnen können." Aber so richtig daran glauben kann Andreas Schlegel nicht. Das öffentliche Leben wieder hochfahren sollte man seiner Ansicht nach nur, wenn ausgeschlossen sei, dass nicht 14 Tage später schon wieder Schließungen drohen. "Vielleicht kann man es langsam anlaufen lassen, mit verkürzten Öffnungszeiten."