Schweina Krone in Schweina: "Jeder Euro wird gleich verbraten"

Seit rund acht Jahren sanieren engagierte Schweinaer das traditionsreiche ehemalige Gasthaus "Krone" am Markt. Mehr als 700 ehrenamtliche Arbeits-stunden leisteten sie im vergangenen Jahr.

 
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Schweina - Es geht voran an der Schweinaer Krone. Das vor einigen Jahren noch vom Verfall bedrohte Fachwerkhaus inmitten des Fröbelortes ist inzwischen gesichert und wird schrittweise von Mitgliedern der Förderinitiative "Krone Schweina" denkmalgerecht und ehrenamtlich saniert.

Spendenkonto

Bürgerinitiative "Krone Schweina"

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"Seitdem sich im vorderen Bereich etwas tut, wird auch der Zuspruch aus der Bevölkerung immer größer", berichtet Martin Biedermann vom Vereinsvorstand. Neue Fenster zieren inzwischen die Front Richtung Altensteiner Straße. Doch auch an der Hofseite hat sich nach dem Abriss des einstigen Saales viel getan. Balken und Gefache wurden erneuert und eine hölzerne Flügeltür eingebaut.

Mehr als 700 Stunden haben die Mitglieder der Initiative im vergangenen Jahr an dem Denkmal gearbeitet. Außerhalb der Winterpause traf man sich immer samstags ab 8 Uhr. "Wir haben glücklicherweise versierte Handwerker im Team", erzählt Biedermann. Zimmermann Christoph Gieschler, Maurer Bernhard Kurtzke und Malermeister Thomas Döhrer sowie Architektin Antje Rimbach seien mit ihrem Fachverstand und ihren Fähigkeiten eine wichtige Stütze für den Verein. Doch ohne Geld, vor allem für Baumaterial, ist ein Vorankommen nur schwer möglich. "Jeder Euro wird gleich wieder verbraten", berichtet Martin Biedermann lachend. Und auch die 1000-Euro-Spende, die Petra Kleus, Kundenberaterin der Schweinaer VR-Bank-Filiale, jetzt übergeben konnte, sind gedanklich bereits ausgegeben. Zwei neue Fenster sollen hiervon gekauft werden. In diesem Jahr ist außerdem geplant, die Wetterseite - hier steht bereits das Gerüst - zu sanieren.

Für die künftige Nutzung des Gebäudes gibt es verschiedene Überlegungen. "Es soll ein Gemeinschaftshaus werden, für verschiedene Vereine und kleinere Veranstaltungen", sagt Martin Biedermann. Jetzt habe jedoch erst einmal die Rettung des Hauses Priorität. Wenn es wieder wärmer wird, sollen die Arbeitseinsätze wieder aufgenommen werden. "Jede helfende Hand ist gern gesehen, dazu muss man nicht gelernter Handwerker sein", sagt die Vorsitzende Dorothee Willer.

Die Gaststätte Krone hat eine jahrhundertelange Geschichte. 1492 wurde in Schweina das Braurecht vergeben, was wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Gemeinde-Schänke und damit der späteren Krone steht. "Wir gehen mit Augenzwinkern fest davon aus, dass hier in der Krone Martin Luther sein letztes Bier trank, bevor er dann - wenige Stunden später - am 4. Mai 1521 im Glasbachgrund gefangen genommen wurde", sagt Martin Biedermann. Der bislang älteste erhaltene Nachweis des Gebäudes auf einem Plan stammt aus dem Jahr 1722.

Um genauere Hinweise zum Alter des Hauses zu bekommen, plant der Verein, alte Balkenstücke dendrochronologisch untersuchen zu lassen. Mit Hilfe dieser Analyse der Jahresringe bei Hölzern können Bauzeiten von Gebäuden sehr genau ermittelt werden.

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