Bad Salzungen - Auch wenn es im Wartburgkreis noch wenige nachgewiesene Corona-Fälle gibt, sind die Nachfragen der Patienten mit Symptomen kaum zu bewältigen. Nicht nur, dass die Rufnummer des Bereitschaftsdienstes 116117 dauerüberlastet ist, auch die Praxen und der Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung stoßen an ihre Grenzen. "Vor allem am Wochenende hat sich die Lage zugespitzt", berichtet Klinik-Geschäftsführer Harald Muhs. Deshalb hat man ohne zu Zögern eine Corona-Anlaufstelle aus dem Boden gestampft, die vom übrigen Klinikbetrieb abgeriegelt ist. Zwischenwände, eine Schleuse, ein direkter Zugang zum Aufzug in die Isolierstation und ein separater Zugang sorgen dafür, dass das Coronavirus nicht den Klinikalltag lahmlegt. "Ist auch nur ein Mitarbeiter infiziert, müssten wir das Klinikum für zwei Wochen schließen", so Muhs. Deshalb hat man auch alle Besuche verboten - zum Schutz der aktuellen und zukünftigen Patienten sowie der Mitarbeiter. Schilder am verschlossenen Haupteingang weisen darauf hin. Der Zugang zur Corona-Anlaufstelle - es gibt eine Corona-Abstrichpraxis und ab Montag eine Fieber-Ambulanz - erfolgt über den Patientengarten und ist mit einer Klingel versehen. Erster Anlaufpunkt ist aber nach wie vor der Hausarzt, den man bei Symptomen zunächst telefonisch kontaktieren soll. Entscheidet dieser oder der Bereitschaftsarzt, dass ein Corona-Test gemacht werden soll, wird der Patient in die Corona-Abstrichpraxis einbestellt. Das organisiert die Kassenärztliche Vereinigung, die dem Patienten die Uhrzeit mitteilt. Täglich von 18 bis 20 Uhr werden die Tests vorgenommen - abgesichert durch einen zusätzlichen Bereitschaftsarzt. Notwendige Tests nach 20 Uhr übernimmt das Klinikum. In den ersten Tagen war die Anzahl mit durchschnittlich 20 Patienten überschaubar. "Aber es geht jetzt erst richtig los", glaubt Harald Muhs.