Bad Salzungen Kleiner See und großer See - verhängnisvoll?

Josephine Ißbrücker
Im Februar 2020 wurden Arbeiten zur Sanierung des kleinen Sees (rechts, inmitten des Baumbestandes) ausgeführt. Archivfoto: Josephine Ißbrücker Quelle: Unbekannt

Führt der Übertrag vom kleinen in den großen See in Frauensee dazu, dass die Wasserqualität im großen See abnimmt? Die Ortsteilräte wünschen sich, dass die Stadt Bad Salzungen das versprochene Gutachten in Auftrag gibt.

 
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Frauensee - Das von Bürgermeister Klaus Bohl bei einer Bürgerversammlung im vergangenen Jahr zugesagte Gutachten zum Frauensee ist offenbar noch nicht in Auftrag gegeben. Lars Hofer fragte in der Ortsteilratssitzung jüngst danach und erfuhr von Ortsteilbürgermeister Rudi Reitzig, dass auch der Ortsteilrat nichts Neues zu dem Thema weiß. Wichtig sei das Gutachten freilich, betonte Lars Hofer, denn die Wasserqualität des großen Sees hänge unmittelbar mit dem Eintrag von Schlick aus dem kleinen See zusammen. "Von diesem massiven Eintrag muss man wegkommen", sagte er.

Auch Ortsteilrat Reiner Leser betonte, dass der Eintrag in den großen See eine Gefährdung darstellt - für das Kleinod, das Frauensee eigentlich besonders schützen sollte. "Wir müssen uns starkmachen gegenüber dem Wasserverband, dass das Thema überprüft wird. Eigentlich müssten wir eine Bürgeraktion für unseren See ausrufen", sagte Leser. Es müsse zu dem Thema "Druck gemacht werden", sonst passiere vielleicht wieder nichts.

Der kleine und der große See waren in einem Großprojekt des Wasserverbandes WVS vor etlichen Jahren unterirdisch miteinander verbunden worden. Da jedoch in den kleinen See auch Wasser aus der Straßen-Oberflächenentwässerung fließt und er eine Zeit lang nicht intensiv gepflegt wurde, war er immer mehr zu einem Tümpel verkommen, der Wasser-Übertrag in den großen See offenkundig von schlechter Qualität. In diesen Frühjahr fanden bereits Arbeiten des WVS zur Sanierung des kleinen Sees statt.

In dem von den Frauenseern erwünschten Gutachten könnte auch geklärt werden, inwiefern die bisherige technische Lösung zur Verbindung zwischen den beiden Seen funktioniert beziehungsweise noch zeitgemäß ist. Großer und kleiner See waren bis zur Absenkung des Wasserspiegels im 18. Jahrhundert eine einzige große Wasserfläche, nach dem Stollenbau blieben die beiden Teilgewässer zurück.

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