Anfang des Jahres war durch eine im Fachmagazin «The Lancet Infectious Diseases» veröffentlichte Studie des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) und der Universität Regensburg bekannt geworden, dass in den vergangenen Jahren weit mehr Menschen an einer Infektion mit dem klassischen Borna-Virus gestorben sind als bisher bekannt.
Der Erreger sei in Bayern in aufbewahrten Hirnproben gestorbener Patienten nachgewiesen worden, berichteten Forscher. Insgesamt starben demnach zwischen 1995 und 2019 mindestens 14 Menschen nachweislich an der Gehirnentzündung durch das klassische Borna-Virus. In welchem Ausmaß das Virus insgesamt hinter Hirnentzündungen mit unbekannter Ursache stecken könnte, ist bislang unklar.
Dass sich Nutztiere wie Pferde und Schafe mit der Bornaschen Krankheit anstecken und daran sterben können, ist schon wesentlich länger bekannt. BoDV-1 kommt in Deutschland in Bayern, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und angrenzenden Teilen benachbarter Bundesländer vor. Fälle von Bornascher Krankheit bei Tieren gibt es zudem auch in Teilen Österreichs, der Schweiz und Liechtenstein.