Corona-Infizierte aus Oberfranken wird zur Superspreaderin

Lichtenfels/Lengdorf - Eine an dem Sars-CoV-2-Virus erkrankte Frau aus dem Landkreis Lichtenfels hat Anfang Juni ein Mehrfamilienhaus in der Gemeinde Lengdorf des oberbayerischen Landkreises Erding besucht und die Lungenkrankheit dabei erheblich verbreitet. Elf Kontaktpersonen der Frau wurden bis Donnerstagnachmittag positiv getestet, wie das Gesundheitsamt Erding am Donnerstag mitteilt. Zunächst hatte der Münchner Merkur darüber berichtet.

Die Gemeinde Lengdorf ist damit aufgrund des geballten Auftretens von Fällen zu einem neuen Corona-Hotspot geworden: Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt aktuell bei auf 9,3. Und die Oberfränkin gilt als Verursacherin dafür - als sogenannte Superspreaderin. In der Epidemiologie bezeichnet der Ausdruck Menschen, die infiziert sind und besonders viele Menschen anstecken. Zu vielen Ansteckungen kommt es beispielsweise bei Zusammenkünften von mehreren Menschen, bei denen sich Viren wie Sars-CoV-2 besonders gut verbreiten können. Jeder der infiziert ist und mit vielen Menschen auf einmal Kontakt hat, kann zum Superspreader werden.

Wie der Münchner Merkur weiter berichtet, sucht das Erdinger Gesundheitsamt mit Hochdruck weitere Menschen, zu denen die Lichtenfelserin Kontakt hatte. 48 konnten bereits ermittelt werden.

Laut Angaben einer Behördensprecherin des Erdinger Gesundheitsamtes handelte es sich bei dem Aufenthalt der Lichtenfelserin in Oberbayern um einen „ausgedehnten Familienbesuch“ in den Pfingstferien. Die Infizierten gehören einer Großfamilie mit mehreren Haushalten in zwei Orten an. Ob die Lichtenfelserin auch Personen außerhalb der Familie angesteckt hat, oder ob die mittlerweile für weitere Neuinfektionen verantwortlich ist, darüber lässt sich aktuell noch keine Aussage treffen. aks