HINWEISE FÜR IHRE REISE
ANREISE: Condor fliegt bis Ende April nonstop über Nacht von Frankfurt nach Kapstadt; Tickets ab etwa 700
Euro www.condor.com. South African Airways bietet ganzjährig Flüge ab Frankfurt und München mit Stopp in Johannesburg
www.flysaa.com. Die Stadtbusse von MyCiTi
www.myciti.org.za ermöglichen eine Tour ohne Auto. Günstige Mietwagen für Ausflüge ans Kap und ins Umland bieten Portale wie
www.billiger-mietwagen.de.
EINREISE: Für einen touristischen Aufenthalt von maximal 90 Tagen genügt ein noch sechs Monate gültiger Reisepass. Achtung: gesonderte Regelungen für Kinder.
GELD: Südafrikas Währung ist der Rand, 1 Euro = 14,72 Rand. Die Hotelpreise sind auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland. Essen gehen ist dagegen günstig: Hauptgerichte kosten ab zehn Euro, ebenso eine Flasche Wein.
ÜBERNACHTUNG: In der Nähe des Flughafens liegt das Hotel Verde, dank Öko-Strom und Wasser-Recycling das "grünste" Hotel Afrikas; DZ mit
Frühstück ab 100 Euro,
www.hotelverde.com. The Backpack ist eine zertifizierte Fair-Trade-Unterkunft; Schlafsaal ab 23 Euro, DZ ab 60 Euro,
www.backpackers.co.za. Ein Champion beim Wassersparen ist auch das Vineyard Hotel
(DZ mit Frühstück ab 193 Euro,
www.vineyard.co.za.
VERANSTALTER: Afrika-Spezialist Abendsonne Afrika bietet eine 16-tägige Selbstfahrer-Reise nach Kapstadt und zur Garden Route inkl. Flug, Mietwagen und Unterkünften (ab 1779 Euro pro Person). Auch Touren in andere Regionen und Nationalparks werden organisiert.
www.abendsonne-afrika.de SEHENSWERTES: Die Top-Sehenswürdigkeiten in Kapstadt sind der Tafelberg, die V&A Waterfront und die ehemalige Gefängnisinsel Robben Island. Bei Tagesausflügen kann man die Kaphalbinsel mit dem Kap der Guten Hoffnung sowie die Weinregion rund um Franschhoek und Stellenbosch erkunden.
DÜRRE: Das Zentrum Südafrikas mit der Metropole Johannesburg, die Küstenregion von KwaZulu-Natal und der Nordosten mit dem berühmten Kruger-Nationalpark sind von der Wasserknappheit nicht betroffen. Die betrifft vor allem die Provinz Western Cape mit Kapstadt. Aktuell gibt es noch keine gravierenden Einschränkungen für Touristen.
SERVICE: South African Tourism,
www.dein-suedafrika.de Touristen sollen mitmachen: Am Gepäckband des Flughafens hängen inzwischen Plakate mit dem Slogan "Spar Wasser wie ein Einheimischer". Zwar entfielen nur 3,4 Prozent des Wasserverbrauchs der Stadt auf touristische Unternehmen, heißt es beim Tourismusverbands Fedhasa unter Berufung auf eine städtische Erhebung. Doch viele Hotels und Gästehäuser haben sich mit einem "Wasser-Gelöbnis" trotzdem zum Sparen verpflichtet.
"Kleinigkeiten machen am Ende einen großen Unterschied", sagt der Deutsche Friedrich Schäfer, der in Kapstadts Viertel Sea Point die Boutiquehotels The Treehouse und Villa Zest betreibt. "In jedem unserer Zimmer steht ein Eimer in der Dusche. Das aufgefangene Wasser wird zum Putzen verwendet und anschließend zum Bewässern des Gartens." Da die Pools nicht mehr mit Wasser aus dem Hahn aufgefüllt werden dürfen, lässt er das Wasser per Lastwagen herankarren. Das kostet jeden Monat hundert Euro.
Die wohl nobelste Unterkunft der Stadt, das Ellerman House, hat einen eigenen Brunnen graben lassen und für Notfälle ein 35 000-Liter-Wasserdepot angelegt. Wenn es ein Gast nicht anders wünscht, wechselt das Personal die Bettwäsche jetzt erst nach vier Tagen. In der Dusche liegt derweil ein elektronisches Gerät, ein sogenannter Water Pebble. Der zeigt an, wenn zwei Minuten um sind – länger soll man das Wasser nicht laufen lassen. Beschwerden gebe es keine, erklärt Direktor Paul Bruce-Brand: "Die Gäste haben viel Verständnis."
Nun überlegt er, wie er seinen Kunden das Wassersparen noch besser verkaufen kann. Vielleicht mit Musik unter der Dusche? Zehn populäre südafrikanische Bands haben ihre Hits extra auf "two minute shower songs" verkürzt und bieten einen kostenlosen Download an. Bis es soweit ist, nutzt man im Ellerman House sogar das geschmolzene Eis aus dem Weinkühler zum Blumengießen.
Jeff Rosenberg denkt derweil in anderen Kategorien: Neben seinem Amt als Vorsitzender des Tourismusverbands ist er Direktor des Hotels Southern Sun Waterfront, einem Komplex mit 537 Zimmern. Durch den Einsatz neuer Armaturen konnte der Wasserverbrauch innerhalb von zwei Jahren um 57 Prozent reduziert werden – viele Millionen Liter wurden so gespart. Bald soll die Leitung zur städtischen Wasserversorgung ganz gekappt werden. Die Lage am Hafenbecken von Kapstadt macht’s möglich: Gemeinsam mit den Nachbarhotels Southern Sun Cullinan und Westin wird für zusammen 1400 Zimmer eine eigene Meerwasserentsalzungsanlage gebaut.
Gäste müssen in Kapstadt aktuell also kaum mit Einschränkungen rechnen. Sie sind, das hat die Regierung der Provinz Western Cape verkündet, auch weiterhin willkommen – ausländische Touristen schaffen viele Arbeitsplätze. Nur das ausgiebige Plantschen in der Badewanne ist tabu. Im Southern Sun Waterfront erklärt ein Hinweisschild im Badezimmer, warum die Stöpsel entfernt wurden. So handhaben es inzwischen so ziemlich alle Unterkünfte am Kap. "Wenn es keine medizinischen Gründe gibt, sind die Zeiten, in denen man bei uns ein Bad in der Wanne nehmen konnte, leider vorbei", sagt Hoteldirektor Jeff Rosenberg. "Da lasse ich nicht mit mir handeln. Sollte sich ein Gast beschweren, lade ich ihn lieber zum Essen ein."