Außerdem weist kein anderer Messenger in Deutschland und Europa eine derartige Verbreitung auf wie WhatsApp. Ob Schüler, Student oder Rentner – auf fast jedem Smartphone hierzulande befindet sich die App. Selbst bei der Gruppe der 50- bis 69-Jährigen sollen 79 Prozent Nutzer sein.
Dabei war dieser Erfolg anfangs alles andere als absehbar. 2009 gründeten die Entwickler Brian Acton und Jan Koum den Dienst. Letzterer wollte ursprünglich nur eine Anwendung auf den Markt bringen, die Aufschluss darüber gibt, was die Freunde gerade so tun. Das Telefonbuch im eigenen Smartphone sollte hinter dem Namen des Kontaktes gleich dessen Status anzeigen – so war damals der Plan. Eine Idee, die dem erfolgreichsten Messenger der Welt letztendlich auch seinen Namen verlieh. Denn WhatsApp steht für "What’s up?" – also: Was geht ab?
Allerdings kam dieser Service überhaupt nicht an. Zwar wurde die App bereits 2009 tausendfach heruntergeladen, aber niemand nutzte sie. Erst als Apple noch im selben Jahr möglich machte, Push-Nachrichten auf Smartphones zu schicken, begannen die WhatsApp-User miteinander zu kommunizieren. Und zwar indem sie ihren Status veränderten (zum Beispiel: "Bin auf dem Weg in die Bar") und diesen dann an alle Nutzer in ihrem Telefonbuch sendeten. Die Entwickler rüsteten daraufhin eine Chatfunktion nach und der Rest ist Geschichte. 2014 verkauften Jan Koum und Brian Acton ihren Messenger für 22 Milliarden US-Dollar an Facebook und die Welt verschickt seither Nachrichten in Echtzeit.
Im Netz häufen sich derzeit die Meldungen, dass der Messenger schon bald eine Timer-Funktion bekommt. Das heißt, dass sich die Nachrichten nach einer vom Absender festgelegten Dauer dann einfach selbst löschen. Angeblich sollen Zeitspannen von einer Stunde bis zu einem Jahr möglich sein, heißt es. In Gruppen sollen die Admins bestimmen können, wann die Nachricht wieder verschwindet. Bestätigt ist die neue Funktion bisher aber noch nicht.
Richtig bitter wird es schon bald für Besitzer von Windows Phone. Auf Geräten mit diesen Betriebssystemen wird WhatsApp nach dem 31. Dezember 2019 nicht mehr verfügbar sein. Ebenfalls nicht mehr bedient werden Android Versionen 2.3.7 und älter sowie iOS 8 und älter. Auf solchen Geräten kann der Messenger ab dem
1. Februar 2020 nicht mehr genutzt werden.
Bezahlen mit WhatsApp, das ist eine Vision, die Facebook-Chef Mark Zuckerberg schon vor Monaten angekündigt hat. Das sogenannte Facebook Pay soll für die Dienste Facebook, Facebook Messenger, WhatsApp und Instagram gleichermaßen eingeführt werden. Dazu wird bei Facebook Pay ein Zahlungsmittel der Wahl festgelegt (Kreditkarte, Paypal, etc.) Der Dienst selbst kann dann innerhalb des Messengers oder der Plattform genutzt werden, um direkt ein Produkt zu kaufen und zu bezahlen oder einfach Freunden Geld zu senden. In den USA ist der Dienst bereits gestartet. Wann in Deutschland via WhatsApp und Co. gezahlt werden kann, ist noch nicht bekannt.