Verursacherprinzip? Interessiert nicht. Am Ende legen die Trickser und Täuscher fest, wie mit ihren Verfehlungen umzugehen ist. Mit dem Segen von Merkel und Co. Zu Lasten der Diesel-Fahrer. Zwei gegen einen also. Einzig Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) will die Hersteller in die Nachrüst-Pflicht nehmen – steht damit aber im geschäftsführenden Kabinett auf verlorenem Posten. Man sei ja gegen Fahrverbote heißt es dort. Das hilft in etwa so viel wie gegen schlechtes Wetter zu sein.
Noch nicht einmal Fahrer von Euro-6-Dieseln dürfen sich sicher fühlen. Deren Motoren stoßen im realen Betrieb nämlich ähnlich viel Abgase aus wie die angeblich so dreckigen. Womöglich trifft auch sie der baldige City-Bann. Umgekehrt hat man so mit Euro 5 noch Chancen, erfolgreich gegen ein Fahrverbot zu klagen. An den Verwaltungsgerichten der Republik werden sie begeistert sein…
Die Politik indes steht in Treue fest an der Seite der Autobauer. Weil denen ähnliches gelungen ist wie den Banken: den Eindruck zu erwecken, ihr Schicksal und das der Republik seien ein und dasselbe. Weshalb auskömmliche Renditen selbstverständlich Vorrang haben müssten vor atembarer Luft und Wertverlust. Man wüsste gerne, wie das mit dem Minister-Eid zusammengeht, Schaden vom deutschen Volk zu wenden?
Es sind schließlich die Bürger, die nun dafür büßen müssen, dass andere ihren Job nicht gemacht haben. Die Autobauer nicht redlich – und die verantwortlichen Politiker überhaupt nicht. Kumpanei unter Mächtigen könnte man das nennen. Wobei das Strafrecht für auf Dauer angelegte Zusammenschlüsse von Tätern und Unterstützern noch ganz andere Begriffe kennt. Juristisch zur Rechenschaft gezogen aber wird am Ende ganz sicher weder ein Konzern-Chef noch ein Bundesverkehrsminister.
Was irgendwie schade ist. Schließlich wird "verstockt" im Duden explizit im Zusammenhang mit Angeklagten gebraucht.